München hat als erster deutscher Logistikmarkt die Zehn-Euro-Marke Spitzenmiete überschritten

• Flächenumsatz von 97.000 m² im ersten Halbjahr 2024 – 17 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023
• Kein Big-Box-Leerstand
• 60.000-m² Eigennutzung in einem Neubau prägte den Markt

Der Münchner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt erreichte im ersten Halbjahr 2024 einen Flächenumsatz von 97.000 m². Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um 17 Prozent. Geprägt wurde das Marktgeschehen vor allem durch eine 60.000-m²-Eigennutzung des Logistikunternehmens Group7 AG, die in Schwaig/Oberding in den Neubau ihrer Firmenzentral investierte. Dementsprechend beeinflusste dieser Abschluss auch die Flächenumsatz-Anteile von Eigennutzern und Neubauten – 62 Prozent beziehungsweise 66 Prozent. Vor einem Jahr waren zeigten Eigennutzer keine Aktivität und Neubauten kamen lediglich auf zwölf Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Die Dynamik am Münchner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt hat nachgelassen. Aufgrund der weiterhin ungewissen Aussicht, auf konjunktureller wie geopolitischer Ebene, für 2024 werden strategisch weitreichende Immobilienentscheidung vertagt beziehungsweise nicht mit letzter Konsequenz nachverfolgt“, sagt Maximilian Sänger, Team Leader Industrial & Logistics München bei CBRE. Und selbst umzugs- oder expansionsbereite Unternehmen treffen kaum auf ein entsprechendes Angebot. Der Leerstand bei Big-Box-Immobilien ist auf null Prozent gesunken und es gibt aktuell kaum spekulative Neubauflächen. Lediglich Nachvermietungen kommen vereinzelt auf den Markt.

Innerhalb der vergangenen zwölf Monate ist die Spitzenmiete für Logistikimmobilien um sieben Prozent auf 10,20 Euro pro m² und Monat gestiegen. „Damit hat München als erster deutscher Logistikmarkt die Zehn-Euro-Marke überschritten“, erläutert Sänger. 

Der Großteil des Flächenumsatzes des ersten Halbjahres 2024 entfiel mit einem Marktanteil von 82 Prozent auf Logistikunternehmen, nach lediglich einem Prozent im ersten Halbjahr 2023 – nicht zuletzt aufgrund der bereits genannten großen Eigennutzung. Produktionsunternehmen hatten einen Anteil von fünf Prozent (erstes Halbjahr 2023: 47 Prozent) und Handelsunternehmen hatten einen Anteil von vier Prozent (erstes Halbjahr 2023: 28 Prozent).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2024

„Aufgrund noch ausstehender, aber zu erwartender Baugenehmigungen ist für das Gesamtjahr 2024 mit einem Flächenumsatz jenseits der 172.000 m² von 2023 zu rechnen. Die Dynamik wird jedoch verhalten bleiben – sowohl hinsichtlich der Nachfrage als auch mit Blick auf das Angebot. So wird es 2024 keine freien Neubauflächen mehr geben – und auch 2025 wird das Angebot sehr eingeschränkt sein“, sagt Sänger.