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Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland mit schwachem ersten Halbjahr

Frankfurt am Main, 18.07.2024
Logistikmarkt Mitteldeutschland: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)
  • Flächenumsatz von 111.000 m²* – 76 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023
  • Big-Box-Leerstand auf 3,0 Prozent gestiegen
  • Neubauten kamen auf einen Anteil von 82 Prozent
  • Eigennutzungen verzeichneten einen Anteil von 73 Prozent

Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen Flächenumsatz von 111.000 m² und lag damit deutliche 76 Prozent unter dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2023. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Das untersuchte Marktgebiet Mitteldeutschland umfasst unter anderem die Regionen Leipzig/Halle (84.000 m², minus 64 Prozent), A4 Sachsen (10.000 m², minus 85 Prozent) und A4 Thüringen (17.000 m², minus 72 Prozent).

Die Flächenverfügbarkeit steigt durch spekulative Projektentwicklungen im Bau sowie durch neue Projekte. An den bisher bevorzugten Standorten, insbesondere im Raum Leipzig/Halle, besteht somit ein breites Angebot, um Nutzergesuche zu erfüllen. Konjunkturbedingt war jedoch die Abschlussbereitschaft zögernd – trotz einiger auch großflächiger Gesuche“, sagt Mirko Baumann, Team Leader Industrial & Logistics East Germany bei CBRE. Der Leerstand im Big-Box-Bereich beträgt in ganz Mitteldeutschland bisher nur drei Prozent – und ist niedriger in Erfurt und Magdeburg, aber höher in Leipzig/Halle.

„Große Eigennutzer wie Intel in Magdeburg oder TSMC in Dresden haben noch nicht mit dem Bau begonnen, sodass wir hier noch keinen Flächenumsatz zählen können“, sagt Baumann. Von den fünf größten Abschlüssen, die zusammen fast 80.000 m² auf sich vereinten, handelte es sich um drei Eigennutzungen und vier Neubauten. In der Folge erreichten Eigennutzer einen Marktanteil von 73 Prozent – 37 Prozentpunkte mehr als im ersten Halbjahr 2023. Der Flächenumsatz in Neubauten erreichte gar 82 Prozent (plus 17 Prozentpunkte).

Die Spitzenmiete blieb in der Region Leipzig/Halle in den letzten zwölf Monaten stabil bei 6,20 Euro pro m² und Monat. Entlang der A4 in Sachsen stieg sie jedoch um zwölf Prozent auf sechs Euro pro m² . Nach einem Anstieg um zehn Prozent kam die Spitzenmiete entlang der A4 in Thüringen auf 5,95 Euro pro m².

Ausblick auf das Gesamtjahr 2024

„Der Vorteil von Mitteldeutschland sind die niedrigen Grundstückspreise, die im Verhältnis zu den anderen Regionen niedrige Mieten ermöglichen. Das zieht Großflächennutzer tendenziell an – eine zählbare Nachfrage entsteht allerdings erst mit der tatsächlichen Mietvertragsunterschrift. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir diesbezüglich Aufwind, was mit der Fertigstellung der spekulativ begonnenen Projekte im ersten Halbjahr 2025 zusammenpasst“, erwartet Baumann.

*Außerhalb der Top-5-Märkte erfasst CBRE nur Abschlüsse ab 5.000 m².

Ausgewählte Flächenumsätze Mitteldeutschland H1 2024. Quelle: CBRE Research