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DIEAG schließt Architekturwettbewerb für die drei markanten Hochpunkte am BE-U | Behrens-Ufer ab

Berlin, 24.07.2024
Visualisierung Vogelperspektive BE-U | Behrens-Ufer
  • Preisgericht kürt MATTER Schmidt, Kleihues & Kleihues und HENN als Gewinner für drei parallel zu vergebende Gebäude
  • Architekturwettbewerb mit 12 Architekturbüros abgeschlossen
  • Konzepte sollen die Potenziale des Standorts ausschöpfen und die Architektur bereichern

Die DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIEAG) schließt den Architekturwettbewerb für die drei markanten Hochpunkte ihrer Quartiersentwicklung BE-U | Behrens-Ufer erfolgreich ab. Bei der Sitzung des Preisgerichts am 11. und 12. Juli wurden die Arbeiten von insgesamt 12 Architekturbüros aus Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Kopenhagen beurteilt. Zwei wichtige Zielvorgaben sollten in den Entwürfen berücksichtigt werden: das energieeffiziente und nachhaltige Bauen und die Integration in das bestehende städtebauliche Konzept. Der Architekturwettbewerb erfolgte gleichzeitig für alle drei Hochpunkte der Gewerbestadtquartiersentwicklung BE-U | Behrens-Ufer, um den Quartiersgedanken des Areals in den Fokus zu setzen.

Der erste Preis für Gebäudeteil A 1.3., welches sich in exponierter Lage an der Spree befinden wird und über eine Bruttogeschossfläche von rund 15.000 m² verfügt, wurde an MATTER Schmidt Fach Architekten und Stadtplaner sowie KUULA Landschaftsarchitekten verliehen. Der Entwurf überzeugte die Jury unter anderem durch seine ansprechende Vertikalität, die klare städtebauliche Figur, das robuste Raum- und Konstruktionskonzept und die gut organisierte innere Struktur des Gebäudes, die langfristig flexible Nutzungen ermöglicht. Der zweite Preis ging an Störmer Murphy und Partners, den dritten Preis erhielt das Büro CSMM.

Der erste Preis für Gebäudeteil A 3.1., welches inklusive des Sockels über rund 33.000 m² Bruttogeschossfläche umfasst, erhielt die Kleihues & Kleihues Gesellschaft von Architekten. In der Begründung durch die Jury wird unter anderem hervorgehoben, dass sich die Arbeit aus den Bausteinen Hochhaus und Block in der Fassadengestaltung und Materialität auf historische Referenzen berlinischer Industriearchitektur bezieht, mit Schwerpunkten auf Proportion, Rhythmus, Tektonik und Körperlichkeit. In Kombination mit der architektonischen Sprache des Ziegelsteines entstehe ein eigener starker Charakter. Der zweitplatzierte Entwurf wurde von TCHOBAN VOSS Architekten eingereicht, der dritte Preis ging an &MICA.

Der erste Preis für das an der östlichen Spitze des Areals in Ufernähe befindliche dritte Gebäude mit der Nummerierung A 3.3. wurde an das Architekturbüro HENN und Landschaftsarchitekten Aplantis verliehen. Dieses Konzept überzeugte unter anderem dadurch, dass er aus zwei langgestreckten Baukörpern statt aus einem einzigen Block besteht, mit einem Zwischenraum als Mitte, der mit einem großzügig überdachten Zugang von der Wasserseite zum Besuch der differenzierten begrünten Terrassen und der öffentlichen Bereiche des Gebäudes einlädt. Die Vielfalt der Volumina und Räume erzeuge laut Jury einen lebendigen und vitalen Charakter. Den zweiten Preis bekam die Arbeit von ADEPT ApS und den dritten Preis erhielt GRAFT Gesellschaft von Architekten.

Mit der Planung und Durchführung des Wettbewerbs war Drees & Sommer SE als Verfahrensbetreuer beauftragt, ebenso wie mit der Durchführung der Vorprüfung der eingereichten Arbeiten.

Prof. Jórunn Ragnarsdóttir von Lederer Ragnarsdóttir Architekten wurde von den Sach- und Fachpreisrichtern und -richterinnen einstimmig zur Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt und mit der Leitung der Preisgerichtssitzung betraut. “Es geht um qualitätsvolle öffentliche Räume an diesem wunderbaren Ort”, fasste sie das Ziel des Wettbewerbs zusammen. “Die Außenwände der Häuser sind die Innenwände der Stadt, deshalb betrachten wir alle Entwürfe auch mit dem Blick des Fußgängers.”

Robert Sprajcar, CEO DIEAG Unternehmensgruppe und Mitglied der Jury im Sachpreisgericht, sagt: “An diesem Wettbewerb war besonders bemerkenswert, wie vielfältig die Aufgaben interpretiert wurden, obwohl die städtebaulichen Vorgaben sehr eng gefasst waren. Alle eingereichten Entwürfe haben den Aspekt der Nachhaltigkeit sehr gut umgesetzt und architektonisch greifen vor allem die Gewinner-Entwürfe die Elemente des Standortes Behrens-Ufer perfekt auf.”

Ulrike Zeidler, Amtsleiterin für Stadtentwicklung Treptow-Köpenick und Mitglied der Jury im Sachpreisgericht, sagt: “Mit der erfolgreichen Beendigung des Architekturwettbewerbs wurden drei Entwürfe gefunden und prämiert, die künftig dem prägenden denkmalgeschützten Peter Behrens Bau als Monument der modernen Berliner Industriekultur an die Seite treten werden. Die in Zukunft neu hinzukommenden Gebäude werden sich mit eigener Form und Gestalt in die Maßstäblichkeit der vorhandenen Bebauung einfügen und mit klimaangepasster Architektur zur zeitgemäßen nachhaltigen Entwicklung des Gebietes beitragen. Ich begrüße insbesondere, dass erneut der Beweis angetreten wurde, dass zukunftsweisende Themen wie Photovoltaik, Fassadenbegrünung und Regenwasserbewirtschaftung nicht im Widerspruch zum Schutz unseres baukulturellen Erbes steht, sondern dass sich alt und neu ergänzen werden. Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Jury zu sein und meinen Beitrag für diesen Zukunftsstandort Berlins zu leisten.”

Für Prof. Silvia Malcovati, Professorin an der Fachhochschule Potsdam und Mitglied der Jury im Fachpreisgericht ist das Lebenswerk von Peter Behrens einer der Schwerpunkte ihrer Forschung und Lehre. Ihr Fazit: “Im Rahmen des Wettbewerbs durften wir einige Arbeiten kennenlernen, die es sehr gut geschafft haben, die Lehre von Peter Behrens in die zeitgenössische Architektur zu transferieren. Die drei Gewinnerentwürfe sprechen bewusst eine unterschiedliche architektonische und städtebauliche Sprache. Sie werden gut miteinander funktionieren und den Charakter des Ortes unterstützen.”

Das Preisgericht hat der DIEAG als Ausloberin des Wettbewerbs die Weiterbearbeitung der Gewinnerentwürfe je unter Berücksichtigung der Hinweise ihrer schriftlichen Beurteilungen empfohlen.

Die Jury (Preisgericht) bestand aus einem Sachpreisgericht und einem Fachpreisgericht. Das Sachpreisgericht war wie folgt besetzt: Robert Sprajcar (DIEAG), Prof. Regina Zeitner (HTW Berlin) als Vertreterin von Prof. Stefanie Molthagen-Schnöring (HTW Berlin), Senatsbau-Direktorin Prof. Petra Kahlfeldt (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, 11.07.2024), Anina Böhme (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, stellvertretend für Prof. Petra Kahlfeldt, 12.07.2024), Ulrike Zeidler (Stadtentwicklungsamt Berlin) und Till Ackers (ZÜBLIN). Das Fachpreisgericht bestand aus folgenden Experten: Dieter Eckert (ENS Architekten BDA), Prof. Silvia Malcovati (FH Potsdam), Prof. Dogan G. Yurdakul (GfP – Gesellschaft für Planung), Reinhard Busch (Fugmann Janotta und Partner) und Prof. Jórunn Ragnarsdóttir (Lederer Ragnarsdóttir Architekten).