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Frühindikatoren zeigen neue Normalität: “Immobilienverkäufer haben das Preisniveau akzeptiert”

24.09.2024
Dr. Robert Wagner von Homeday: “Angesichts umfangreicher Sanierungsvorschriften und hartnäckiger Inflation ist aber noch offen, ob und wann das Preisniveau wieder anziehen wird.”
  • Spread zwischen initialem Vermarktungspreis und Verkaufspreis auf Vorkrisenniveau
  • durchschnittliche Vermarktungsdauer sinkt
  • Käuferinteresse zeigt stabilen Aufwärtstrend
  • Dr. Robert Wagner: “Angesichts umfangreicher Sanierungsvorschriften und hartnäckiger Inflation ist aber noch offen, ob und wann das Preisniveau wieder anziehen wird.”

Der Markt für gebrauchte Wohnimmobilien erholt sich. Darauf deuten Frühindikatoren, die der Immobilienmakler Homeday erhebt: Der Spread zwischen initialem Vermarktungspreis und Verkaufspreis ist gesunken und pendelt sich nun wieder bei rund 5 Prozent ein. Auch die durchschnittliche Vermarktungsdauer hat sich wieder verkürzt und lag bei Homeday zuletzt bei einem Indexwert von 82 gegenüber dem ersten Quartal 2019. Beides entspricht dem Vorkrisenniveau. Aber nicht nur die Verkäufer- auch die Käuferseite zeigt einen stabil positiven Trend: Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 liegt das Käuferinteresse wieder bei 80 Prozent.

“Der Immobilienmarkt funktioniert wieder. Die Immobilienverkäufer haben das Preisniveau akzeptiert. Auch die Käufernachfrage ist zurück”, kommentiert Dr. Robert Wagner, CEO von Homeday. “Wir haben eine neue Normalität erreicht.”

Der Spread zwischen dem initialen Einwertungspreis, also dem Preis, zu dem die Bewertung eines Objekts bei Auftragsvergabe an Homeday erfolgt, und dem tatsächlichen Verkaufspreis fällt mittlerweile deutlich geringer aus. Aktuell liegt der Wert wieder auf einem üblichen Niveau bei 5 Prozent. Auf dem Höhepunkt der Krise am Immobilienmarkt im vierten Quartal 2022 lag dieser Wert bei 17 Prozent und markierte damit, dass die Vorstellungen der Verkäufer und die tatsächlich realisierten Erlöse weit auseinanderfielen. Dies bedeutete in der Regel ein erhöhtes Abstimmungsaufkommen zwischen Käufer und Verkäufer und habe mehrfache Reduktionen des Angebotspreises während der Vermarktung zur Folge.

Entsprechend registriert Homeday nun auch einen Rückgang der durchschnittlichen Vermarktungsdauer. Sie liegt nun wieder bei 82 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2019 und damit mehr als 30 Prozent niedriger als auf dem Höhepunkt der Krise im vierten Quartal 2022. Damals lag der Wert bei 116. Homeday misst hier den Zeitraum zwischen der Beauftragung durch den Eigentümer und dem Verkauf der Immobilie.

“Käufer und Verkäufer finden wieder schneller zusammen. Angesichts umfangreicher Sanierungsvorschriften und hartnäckiger Inflation ist aber noch offen, ob und wann das Preisniveau wieder anziehen wird”, kommentiert Dr. Robert Wagner. “Alle Marktteilnehmer sind gut beraten, wenn sie die aktuellen Verhältnisse als neue Normalität akzeptieren.“

Auch das Käuferinteresse zeigt deutlich positive Tendenzen. Seit Anfang 2022 war es konsequent zurückgegangen und hat dann Ende des Jahres 2022 seinen Tiefpunkt mit einem Indexwert von 40 erreicht. Seit Ende 2023 verzeichnet das Maklerunternehmen wieder wachsendes Käuferinteresse, das jedoch mit 80 Indexpunkten noch nicht ganz das Vorkrisenniveau erreicht hat. Homeday misst das Käuferinteresse an der Anzahl von Kaufanfragen, die Homeday innerhalb von 10 Tagen nach Veröffentlichung einer Anzeige erhält.

Weiterführende Informationen

https://www.homeday.de