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Wende am Hannoverschen Büroflächenmarkt

Am 30.09.2024 veröffentlicht die Wirtschaftsförderung der Region Hannover den Immobilienmarktbericht 2024. Der Marktbericht wird jährlich in Zusammenarbeit mit regionalen Branchengrößen erstellt. Seitens Engel & Völkers Commercial brachte der Prokurist und Leiter der Büroflächenvermietung Thorsten Illmer seine Expertise zum Hannoverschen Marktgeschehen ein.

Hannover, 30.09.2024

Der Büroimmobilienmarkt in Hannover zeigt im ersten Halbjahr 2024 erste Anzeichen einer Erholung, bleibt aber weiterhin herausfordernd. Mit einem Büroflächenbestand von 4,71 Millionen Quadratmetern im Stadtgebiet Hannover bietet der Markt nach wie vor attraktive Möglichkeiten für Unternehmen.

Marktdynamik und Flächenumsatz in der Landeshauptstadt

Der Büroflächenumsatz in der Region Hannover belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt lediglich 85.000 Quadratmeter, dem niedrigsten Wert der letzten Dekade. „Erfreulicherweise verzeichnen wir nun bereits im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 70.000 Quadratmetern, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt”, hebt Thorsten Illmer hervor. „Diese Entwicklung lässt für das Gesamtjahr 2024 einen Flächenumsatz deutlich über dem Vorjahresniveau erwarten – ein positives Signal.”

Steigende Anmietungsaktivität bei kleineren Flächen

Bemerkenswert ist der signifikante Anstieg der Anzahl von Anmietungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies zeigt, dass die Unternehmen wieder entscheidungsfreudiger werden. Die Nachfrage konzentriert sich aktuell allerdings hauptsächlich auf das Flächensegment unterhalb von 500 Quadratmetern. Größere Mietabschlüsse sind nach wie vor selten.

Leerstand und Mieten bleiben konstant

Die Leerstandsquote ist leicht auf 5,1 Prozent gestiegen, bleibt damit aber moderat im Vergleich zu anderen Großstädten. Die Spitzenmiete in der City hat sich bei 21 Euro pro Quadratmeter eingependelt.

Büroflächeninvestment und Nachhaltigkeit

Der Investmentmarkt bleibt herausfordernd. Institutionelle Anleger zeigen sich zurückhaltend, während Family Offices und private Investoren verstärkt in Erscheinung treten. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf des ‘Pulse’-Gebäudes für rund 70 Millionen Euro.

Ein marktprägender Trend ist der steigende Bedarf bezüglich nachhaltiger und zertifizierter Büroflächen. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Neubauten und Revitalisierungen im Bestand. „Aktuell eine echte Herausforderung, da es zu wenig vakante Flächen gibt, die diesen Anforderungen gerecht werden”, bilanziert Illmer.

Ausblick

Trotz der positiven Signale bleibt der Markt anspruchsvoll. „Wir erwarten für 2024 die Fertigstellung von etwa 80.000 m² neuer Bürofläche durch Neubau und Sanierung”, erläutert der Leiter Büroflächen bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Im Folgejahr werden nach heutigem Stand rund 50.000 m² Neufläche realisiert. Diese Entwicklung spricht für einen anhaltenden Nachfrageüberhang bezüglich moderner, nachhaltiger Flächen.

„Insgesamt sehen wir den Hannoveraner Büromarkt jedoch auf einem vorsichtigen Erholungskurs. Mit dem Fokus auf qualitativ hochwertige sowie energieeffiziente Objekte in guten Lagen bietet er weiterhin interessante Möglichkeiten für Investoren und Nutzer gleichermaßen”, so Thorsten Illmer.