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Bürovermietungsmarkt München: Zahlreiche Großanmietungen prägen den Flächenumsatz – Spitzenmiete auf Rekordniveau

München, 08.10.2024
Übersicht Bürovermietungsmarkt München Q3-2024
  • Flächenumsatz liegt nach drittem Quartal bei 451.300 m² und damit knapp 40 % über Vorjahresniveau
  • Anstieg der Spitzenmiete auf 53,00 EUR/m² (+ 1,9 % ggü. Vorquartal)
  • Leerstandsquote steigt um 20 Basispunkte und liegt bei 6,0 %

Der Bürovermietungsmarkt in München verzeichnete per Ende September 2024 einen Flächenumsatz von insgesamt 451.300 m², was einem Anstieg von knapp 40 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Allein auf das dritte Quartal entfielen rund 190.000 m² – das bislang stärkste Quartal in diesem Jahr. Alexander Meyer, Director und Head of Munich Office bei Savills, kommentiert: „Der gute Flächenumsatz ist auf einige Großanmietungen zurückzuführen, die wir im dritten Quartal registriert haben. Hier lassen sich Abschlüsse der Bayerischen Versorgungskammer, Thüga oder BMW anführen.“ Diese Aktivität spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Im dritten Quartal gab es acht Abschlüsse über 5.000 m², darunter auch drei ab 10.000 m². Meyer merkt jedoch an: „Bei all den Großanmietungen ist zu berücksichtigen, dass diese durchweg mit einer Flächenverkleinerung im Vergleich zu den bisherigen Mietflächen einhergingen. Das bedeutet, es wird mehr Fläche frei, als der Markt derzeit absorbieren kann. Da es sich bei vielen dieser Anmietungen jedoch um noch nicht fertiggestellte Projektentwicklungen handelt und nicht alle Mietverträge zeitgleich auslaufen, wird dieser Effekt verzögert eintreten. Das dürfte Eigentümern wiederum ausreichend Spielraum lassen, um sich mit der Zukunft ihrer Flächen zu beschäftigen.“ Die Leerstandsquote in München stieg gegenüber dem Vorquartal um 20 Basispunkte an und liegt nun bei 6,0 %.

„Wir beobachten, dass sich Eigentümer mittlerweile intensiver mit Sanierungsplänen auseinandersetzen, auch bei Flächen, die man vor ein paar Jahren noch hätte vermieten können. Doch die Nachfrage verschiebt sich zunehmend zu solchen Flächen, die den Anforderungen an zeitgemäße Bürokonzepte gerecht werden und gleichzeitig ESG-Kriterien erfüllen. Die beiden Faktoren führen zudem dazu, dass derzeit sogar Unternehmen neue Flächen anmieten, die sich teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt haben“, so Meyer. Trotz der aktuellen Marktaktivität bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit bei vielen Unternehmen präsent, wie er weiter berichtet: „Während Großmieter bei Neuanmietungen von Skaleneffekten profitieren, spielt dies für kleinere Unternehmen eine geringere Rolle. Zudem können sie Mietentscheidungen flexibler treffen und müssen in der Regel nicht so langfristig planen. Daher ziehen es viele kleinere Mieter derzeit vor, ihre bestehenden Verträge zu verlängern und Neuvermietungen aufzuschieben, bis sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert hat.“ Im Falle eines Umzugs bleibt die Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen weiterhin bestehen. Dies lässt sich auch an der Entwicklung der Spitzenmiete ablesen, die zum Ende des dritten Quartals auf 53,00 EUR/m² gestiegen ist – ein Zuwachs von 1,9 % gegenüber dem Vorquartal.

Weiterführende Informationen

https://www.savills.de