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Aktiv gemanagte REITs-Strategien – eine Alternative zu offenen Immobilienfonds

15.10.2024
Grafik 1: Dividendenrendite US-REITs vs. S&P 500: über zehn Jahre /

Angesichts der aktuellen Krise bei den offenen Immobilienfonds in Deutschland überlegt sich mancher institutionelle Investor, welche Alternativen es am Markt gibt. Börsengehandelte Immobilienaktien (REITs) als Teil eines diversifizierten Portfolios können risikoadjustierte Erträge erhöhen und zugleich mehr Stabilität in diesem volatilen Wirtschaftsumfeld bringen.

Dies gilt umso mehr für aktives Management von REITs-Strategien, sagt Claudia Reich Floyd, Portfoliomanagerin für globale Immobilienaktien und Leiterin des Deutschland-Büros von Hazelview Investments, ein globaler, alternativer Investmentmanager mit Schwerpunkt auf Immobilien.

In einem neuen Research-Bericht („REITs 101: Unlocking the value of public real estate“, s. Link unten) führen Frau Reich Floyd und ihre Kollegen eine Handvoll Gründe an, warum aktiv gemanagte REITs im derzeitigen Umfeld attraktiv sind.

Dividenden: REITs bieten Dividendenrenditen, die in der Regel höher sind als die von Aktien und Anleihen. Als Beispiel führt Hazelview die Dividendenrendite US-amerikanischer REITs über den 10-Jahreszeitraum bis August 2024 an. Diese lag deutlich über der des Aktienleitindex‘ S&P 500 im gleichen Zeitraum (s. Grafik 1, Hazelview – Grafik 1_REITs 101.JPG).

Kapitalzuwachs: REITs haben ein erhebliches Potenzial für Kapitalzuwachs. So hat der FTSE NAREIT All REITs Index in den vergangenen 30 Jahren – durch eine Kombination aus Kapitalgewinnen und Dividenden – einen jährlichen Ertrag von 9,3% erzielt. Der S&P 500 kam im gleichen Zeitraum auf 10,7%.

Inflationsschutz: Dieser Schutz ergibt sich für bestehende Immobilien, wenn die Kosten, um neue Häuser zu bauen, wegen der Inflation steigen und den Bestand wertvoller machen. Bei vermieteten Immobilien können die Preise regelmäßig angepasst werden, entweder als Festzinserhöhung (in der Regel 2 bis 4%) oder auf Basis von Änderungen des Verbraucherpreisindex‘.

Diversifikation: REITs weisen eine niedrigere Korrelation zu traditionellen Anlageklassen auf. Das veranschaulicht die Gegenüberstellung von US-REITs mit Aktien und Anleihen aus den USA über einen Zeitraum von 25 Jahren hinweg.

Aktives Management: „Der REITs-Markt ist besonders heterogen und im Vergleich zu anderen öffentlichen Aktienmärkten weniger effizient“, sagt die Portfoliomanagerin. „Er ist fragmentiert und von vielen unterschiedlichen Immobilienarten, Nutzungsformen und Standorten gekennzeichnet.“ Diese Komplexität könnten passive Strategien, die sich oft auf breite Indizes stützen, daran hindern, den einzigartigen Wert jeder Immobilienart zu erfassen und widerzuspiegeln.

„REITs haben sich in der Vergangenheit wegen ihres Inflationsschutzes, der Chance auf Kapitalzuwachs, ihrer Diversifizierung und soliden Dividendenrenditen bewährt“, fasst Frau Reich Floyd zusammen. „Aktives Management im REITs-Bereich hat darüber hinaus das Potenzial veranschaulicht, passive Strategien in einem solch komplexen und dynamischen Umfeld wie dem Immobilienmarkt zu übertreffen.“