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Erholung auf dem europäischen Immobilieninvestmentmarkt setzt sich fort

Frankfurt am Main, 16.10.2024

Laut Savills lag das europäische Immobilieninvestitionsvolumen nach vorläufigen Zahlen bei 37,1 Mrd. Euro im dritten Quartal 2024, was einem Anstieg von 15 % gegenüber Q3-2023 entspricht. Mit diesem Ergebnis liegt das Transaktionsvolumen für Gewerbe- und Wohnimmobilien im bisherigen Jahresverlauf bei 113,3 Mrd. Euro und damit 5 % über dem Vorjahreswert.

Während die Transaktionsvolumina in Summe weiterhin unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen, erholen sich bestimmte Regionen schneller als andere: Südeuropa und Mittel- und Osteuropa haben sich als besonders widerstandsfähig erwiesen. So wird in Südeuropa ein Anstieg des Transaktionsvolumens um 11 % für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwartet, während das Volumen in Mittel- und Osteuropa um 16 % gestiegen sein dürfte. Unter den Kernmärkten (Vereinigtes Königreich, Deutschland und Frankreich) verzeichnet das Vereinigte Königreich mit einem Anstieg von 26 % den stärksten Aufschwung.

In Deutschland summierte sich das Transaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen auf ca. 21,2 Mrd. Euro und entsprach damit etwa dem Wert der entsprechenden Vorjahresperiode. Savills beobachtet aber auch in Deutschland, dass der Markt allmählich aktiver wird, wie Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe, berichtet: „Deutschland hatte vor Beginn der Zinswende in vielen Nutzungsarten die niedrigsten Anfangsrenditen in Europa, weshalb der Anstieg der Zinsen für viele Eigentümer besonders schmerzhaft war. Mittlerweile haben sich aber auch hierzulande die Preisvorstellungen von potenziellen Käufern und Verkäufern angenähert, so dass wieder mit mehr Transaktionen zu rechnen ist.“

James Burke, Director, Global Cross Border Investment bei Savills, sagt: „Wir sehen vor allem in den letzten Monaten auf dem europäischen Immobilienmarkt Anzeichen zunehmender Aktivität. Ein wichtiger Impuls war der Beschluss der Europäischen Zentralbank vom 12. September, die Zinssätze zum zweiten Mal zu senken. Dies hat sich positiv auf die Marktstimmung in der gesamten Eurozone ausgewirkt. Seitdem nimmt das Interesse der Investoren zu – auch durch verbesserte Preisbedingungen und eine Zunahme des Angebotes.“

Savills prognostiziert, dass das Investitionsvolumen in Europa bis zum Jahresende rund 170 Mrd. Euro erreichen wird, was einem Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend im Jahr 2025 fortsetzt und das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr bei 219 Mrd. Euro liegen könnte – das wäre ein Wachstum von 29 % gegenüber 2024.

Lydia Brissy, Director of European Research bei Savills, sagt: „In ganz Europa dürften die Renditen in den nächsten sechs Monaten überwiegend stabil bleiben wobei ein Rückgang bei Logistikimmobilien und in geringerem Maße bei Fachmarktzentren wahrscheinlich ist. Die Renditen von Shopping-Centern dürften hingegen weiterhin leicht steigen. Ab März nächsten Jahres könnte sich eine leichte Renditekompression auch bei weiteren Nutzungsarten in ganz Europa einstellen.“