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Cesar: „Green Buildings“ legen beim Büroflächenumsatz erneut deutlich zu

In Frankfurt ist der Anteil mit Abstand am höchsten, Berlin bildet das Schlusslicht

Frankfurt am Main, 16.10.2024

Der Anteil zertifizierter Flächen am Büroflächenumsatz ist ein weiteres Mal gestiegen: So entfielen mit 421.500 m² rund 30 Prozent des Volumens in den sieben Immobilienhochburgen im ersten Halbjahr 2024 (1.271.800 m²) auf „Green Buildings“, während im Vorjahreszeitraum der Anteil der mit DGNB, LEED oder BREEAM zertifizierten Flächen noch bei 22 Prozent lag. Das geht aus dem „Cesar 2024“ (Certification and Sustainability Radar) hervor, für den JLL den Büroflächenbestand und die Nachfrage auf zertifizierte, vorzertifizierte und zur Zertifizierung registrierte Objekte untersucht hat.

Mit einem Green-Building-Anteil am Büroflächenumsatz von 65 Prozent (121.500 m²) führt Frankfurt das Feld der sieben Städte an. Gemessen am Anteil folgen München mit 37 Prozent (110.400 m²), Stuttgart mit 34 Prozent (31.500 m²) und Hamburg mit 32 Prozent (62.800 m²). Das Schlusslicht bildet Berlin, dort entfallen lediglich 18 Prozent (53.100 m²) auf zertifizierte Flächen.

„Zahlreiche Unternehmen überdenken ihre Strategien und passen damit einhergehend ihre Anforderungen an Büroflächen an“, sagt Dunja Nigrin, Head of Project & Development Services JLL DACH. „Besonders die in Frankfurt ansässigen Finanzdienstleister und Versicherer setzen einen Fokus auf ESG-Faktoren. Neue, energieeffizienzsteigernde Technologien und moderne Bürokonzepte mit hochwertiger Ausstattung können dabei nicht nur den CO2-Fußabdruckdes Büros verringern, sondern zugleich auch die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten verbessern. Zwar geht eine gesteigerte Qualität oft mit Flächen-konsolidierungen einher, doch auch bei Großabschlüssen wächst die Bedeutung von Zertifizierungen.“

Der größte Abschluss des ersten Halbjahres 2024 entfällt auf die Europäische Zentralbank, die im mit LEED Platinum zertifizierten Frankfurter Gallileo auf eine Fläche von rund 34.100 m² ziehen wird. Im X8.Berlin mietet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben rund 25.200 m² an, während die Stuttgarter Straßenbahnen rund 14.100 m² im W2 nutzen werden. Auch Eigennutzer setzen zunehmend auf zertifizierte Flächen wie die Bayerische Versorgungskammer im Tridea in München (20.400 m²) sowie Strabag Real Estate im Hamburger Borx (18.000 m²).

„Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Büroflächen entwickeln sich bei Mietern wie auch Eigennutzern zu immer wichtigeren Komponenten, was sich nicht nur am steigenden Flächenumsatz, sondern auch anhand der Nachfragesituation belegen lässt“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. „Besonders begehrt sind zertifizierte Flächen in Top-Lagen. Das aktuelle Angebot bleibt allerdings weit hinter der gestiegenen Nachfrage zurück. Um Mieter überzeugen zu können und die eigenen ESG-Ziele zu erreichen, müssen Eigentümer Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht nur in projektierte Gebäude, sondern auch vermehrt in den Bestand fließen lassen.“

Dementsprechend wächst der Anteil des Green-Building-Bestands in den Immobilienhochburgen in kleinen Schritten: Von den 98,74 Millionen m² Büroflächenbestand waren im ersten Halbjahr 2024 etwa 13,69 Millionen m² – gute 14 Prozent – zertifiziert. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert bei noch 11,4 Prozent. Mit einem Anteil von 27 Prozent führt Frankfurt auch diese Rangliste an, während München und Düsseldorf mit jeweils 15 Prozent sowie Berlin mit 12 Prozent weit abgeschlagen folgen.