Immobilienumsatz in Baden-Württemberg ist in den ersten drei Quartalen um 12 Prozent gestiegen
Immobilienmarkt erholt sich; die Kaufnachfrage nimmt zu / Deutschlandweit leichter Aufwärtstrend feststellbar / Prognose: Das Jahresergebnis 2023 könnte überschritten werden
„Obwohl das gestiegene Interesse am Kauf von Wohnimmobilien nicht immer in Vertragsabschlüssen mündet“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, „deutet die wachsende Zahl von Kaufanfragen eindeutig auf eine allmähliche Markterholung hin. Seit Anfang 2024 greifen immer mehr Marktteilnehmer zu, wenn die Preise attraktiv sind. Trotz dieser schrittweisen zunehmenden Belebung bleibt die Gesamtnachfrage nach Wohnimmobilien noch weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Zinswende.“
Seit Jahresbeginn 2024 nimmt das Transaktionsvolumen in Baden-Württemberg kontinuierlich zu. Das erste Quartal startete mit einem vergleichsweise guten Ergebnis von 8,7 Mrd.€ (Q1 2024); im zweiten Quartal legte das Umsatzvolumen auf 9,1 Mrd.€ zu. Auch im dritten Quartal 2024 setzte sich die positive Entwicklung mit 9,5 Mrd.€ weiter fort.
In den ersten drei Quartalen 2024 lagen die Immobilienumsätze in Baden-Württemberg bei insgesamt rund 27 Mrd.€. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2023) wurde ein beachtliches Plus von +12,2 % verzeichnet. Diese Tendenz wird sich laut der IVD-Hochrechnung fortsetzten. Das Jahresergebnis aus dem Jahr 2023 mit insgesamt rund 33 Mrd.€ wird voraussichtlich überschritten. Das Umsatzvolumen könnte sich bis Jahresende bei über 36 Mrd. € einpendeln.
Der positive Trend fand, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, deutschlandweit Bestätigung. Zwischen Januar und September 2024 wurde ein Immobilienumsatzvolumen von insgesamt 179,4 Mrd. € verzeichnet, was einem Anstieg von +2,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2023) entspricht.
Ein verbessertes Finanzierungsumfeld könnte in den kommenden Monaten neue Impulse geben: Im Oktober 2024 erfolgte die dritte Leitzinssenkung in Folge um 0,25 %. Seit März 2023 sinkt auch die Inflation stetig und liegt nun unter dem von der EZB angestrebten Ziel von 2 %. Diese Entwicklungen sind entscheidende Faktoren, die für eine positive Marktstimmung sorgen.
Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, das heißt der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Share-Deals, bei denen Immobilien oder auch grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen in einem Unternehmensmantel gehandelt werden, sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.
