Revitalisierung des LUX 121 spart graue Energie
Das Full-Service-Immobilienunternehmen CrescoRealEstate saniert in zentraler Kölner Lage den Gebäudekomplex Luxemburger Straße 121. Die Revitalisierung ist ein Beispiel dafür, wie der Balanceakt zwischen Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Ästhetik gelingen kann. Den Auftrag für die Rohbauarbeiten im Bauteil 1, dem dreiteiligen Herzstück des markanten Ensembles, sicherte sich die Düsseldorfer Niederlassung des PORR Hochbau West unter der Leitung des verantwortlichen Projektmanagers Drees & Sommer.
Komplette Entkernung schafft moderne Arbeitswelten
Der Bürokomplex war 1978 und 1982 in zwei Bauabschnitten in Stahlbetonskelettbauweise errichtet worden. Bis 2018 waren dort das Jobcenter Köln und die Agentur für Arbeit untergebracht. Nach der Sanierung wird er dem Justizzentrum als Standort dienen. Das Bauteil 1 besteht aus drei Segmenten mit 10 bzw. 15 Geschossen und ca. 26.781 m² BGF sowie einem zweigeschossigen Sockel. Rund 40 Meter lang und bis 60 Meter sind die im 45-Grad-Winkel zueinander angeordneten Gebäuderiegel, die mit den vier Segmenten des sechsgeschossigen Bauteils 2 ein Polygon um einen beruhigten Innenhof ergeben. Das Bauteil 3 wird durch einen vorgelagerten zweigeschossigen Pavillon gebildet.
Die Entwürfe des Architekturbüros GPB-Architekten sehen eine vollständige Entkernung der Gebäude sowie eine neue, bauphysikalisch optimierte Fassade vor. Ein neuer Aufzugskern sowie zusätzliche Fluchttreppenhäuser verbessern Statik und Brandschutz und ermöglichen zukünftig eine flexible Innenaufteilung, da bisher tragende Innenwände entfernt werden können. „Das Objekt beweist, dass moderne und komfortable Arbeitswelten auch im Bestand geschaffen werden können. Das spart Unmengen an Ressourcen und Treibhausgasemissionen und wertet den Charakter der Immobilie auf“, so PORR Niederlassungsleiter Jean Francois Restoueix.
Anspruchsvolle Baulogistik aufgrund innerstädtischer Lage
Die fristgerechte Ausführung der Arbeiten hat oberste Priorität, damit der Innenausbau ohne Verzögerung beginnen kann. Innerhalb von rund neun Monaten werden Decken und Wände abgebrochen, neue Schächte für die Haustechnik gebaut, neue Betondecken errichtet sowie alte Betonbauteile saniert. In den Geschossen im Bereich der Brüstungen und im Untergeschoss führt die PORR darüber hinaus Maurerarbeiten aus.
Das Bauen im Bestand und die beengten innerstädtischen Platzverhältnisse macht auch die Baulogistik zu einer echten Herausforderung. So müssen die Materialien einschließlich der Schalung über Bauaufzüge in die oberirdischen Etagen transportiert werden, ins Untergeschoss sogar meist nur per Muskelkraft.