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Umfrage zu Immobilienbestand zeigt: Investoren und Eigentümer erwarten deutliche Marktaufhellung

Berlin, 27.11.2024

Bestandsimmobilien gewinnen sowohl bei privaten als auch gewerblichen Investoren wieder zunehmend an Attraktivität als lohnende Anlage. Das zeigt eine exklusive Umfrage von SCHICK IMMOBILIEN unter 2.000 privaten und gewerblichen Immobilieneigentümern und Investoren. Die Mehrheit der Befragten bewertete die aktuelle Marktsituation als „mittel“ (46 Prozent), was im Vergleich zur letzten Erhebung im Mai 2024 einen Anstieg von mehr als 5 Prozentpunkten darstellt. Besonders auffällig ist jedoch der Zuwachs bei den optimistischen Einschätzungen: Rund 38 Prozent bezeichneten die Lage als „gut“, gegenüber 25 Prozent in der vorherigen Umfrage.

„Diese deutliche Verschiebung sehen wir als klares Aufbruchssignal. Die positive Stimmung der Anleger gibt auch unsere Eindrücke aus dem Vertrieb wieder“, so Jürgen Michael Schick, CEO von SCHICK IMMOBILIEN und Herausgeber des Zinsmarktberichts Deutschland und Berlin. Insgesamt bewerteten somit über 80 Prozent der Befragten die Marktlage neutral bis positiv – ein vielversprechendes Zeichen für den Wohninvestmentmarkt.

Trend zeigt: Investoren und Eigentümer erwarten zunehmend Preissteigerungen

Der Anteil der Befragten, die ein stabiles Preisniveau erwarten, bleibt mit etwa 38 Prozent relativ konstant im Vergleich zu 35 Prozent in der Mai-Umfrage. Gleichzeitig rechnet ein deutlich größerer Anteil der Investoren und Eigentümer mit steigenden Preisen: 36 Prozent prognostizieren Preissteigerungen – ein erheblicher Zuwachs gegenüber den 23 Prozent aus der letzten Erhebung. Im Gegenzug ist der Anteil der Befragten, die von sinkenden Kaufpreisen ausgehen, auf knapp 23 Prozent gesunken (Mai 2024: 31 Prozent).

„Wenn wir ein Jahr zurückblicken, erwartete nur etwa ein Drittel unserer Umfrageteilnehmer eine neutrale oder positive Preisentwicklung – heute sind es bereits über drei Viertel“, betont Schick das wieder erstarkende Interesse an Wohninvestments.

Kaufbereitschaft weiter auf hohem Niveau – knapp jeder Vierte will langfristig halten

Die Kaufbereitschaft unter den Befragten bleibt stabil: Mehr als 56 Prozent planen innerhalb der nächsten zwölf Monate Ankäufe, während nur etwa jeder Fünfte einen Verkauf in Betracht zieht. Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer möchte sich auf die Weiterentwicklung der Bestände konzentrieren – eine Tendenz, die seit der Mai-Umfrage unverändert ist.

„Die anhaltend hohe Kaufbereitschaft zeigt, dass wir es hier nicht mit einem kurzfristigen Strohfeuer zu tun haben, sondern mit einem nachhaltigen Optimismus am Markt“, erklärt Schick. Besonders bemerkenswert: Für 73 Prozent der Befragten steht die langfristige Bestandshaltung im Fokus ihrer Strategie, was Stabilität und Werterhalt unterstreicht. Energetische Sanierungen planen hingegen nur knapp 25 Prozent – ein Punkt, der angesichts strenger werdender ESG-Vorgaben in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen dürfte.

Sorge vor Mietrecht-Verschärfung und ESG-Verpflichtungen hemmen Investitionen  

Die größte Sorge der Investoren bleibt eine mögliche Verschärfung des Mietrechts, die für gut 72 Prozent der Befragten das größte Investitionsrisiko darstellt. Dicht dahinter folgen ESG-Vorgaben, die von 68 Prozent als zentrale Herausforderung gesehen werden. Andere Risiken spielen hingegen eine geringere Rolle: Weitere Preisrückgänge etwa werden von nur 8 Prozent der Befragten erwartet, und auch die Sorge vor steigenden Zinsen und Inflation ist mit 27 Prozent rückläufig (Mai 2024: 31 Prozent).

„Investoren legen ihren Fokus zunehmend auf regulatorische Rahmenbedingungen, während makroökonomische Unsicherheiten wie Zins- und Inflationsentwicklungen an Bedeutung verlieren. Wir sehen also ein enormes Potenzial am Markt, wenn die Politik mitspielt“, ergänzt Schick.

Energetische Sanierungen kommen nicht in Schwung

Zwar sank die Zahl derer, die sich, mit Blick auf mögliche Kosten energetischer Sanierungen, von einzelnen Objekten trennen möchten von 14 Prozent auf nur noch 11 Prozent. Gleichzeitig plant weiterhin nur knapp ein Drittel der Befragten mit energetischen Sanierungen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Knapp 58 Prozent wollen erstmal abwarten. „Von unseren Kunden wissen wir, dass das Thema energetische Sanierung sehr präsent ist, allerdings erlaubt es die politische Unsicherheit vielen Eigentümern und Investoren nicht, langfristig zu planen“, mahnt Schick.

Großstädte weiter im Fokus bei breiterer Diversifikation

Großstädte und ihr Umland bleiben weiterhin das beliebteste Investitionsumfeld, allerdings deutet sich eine größere Diversifizierung im Vergleich zur Erhebung aus dem Mai 2024 an. Etwa 43 Prozent der Befragten ziehen auch B- und C-Städte in Betracht, während dies zuletzt nur 34 Prozent der Befragten taten. Auch D-Städte spielen mit knapp 8 Prozent wieder zunehmend eine Rolle bei Investitionsentscheidungen – im Mai lag dieser Wert lediglich bei gut 4 Prozent.