CANZLER vollendet Wohnungsbauprojekt für Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) – Nachverdichtung ermöglicht doppelt so viele Wohneinheiten wie zuvor
Die Planungs- und Beratungsgesellschaft Canzler, ein Unternehmen der SOCOTEC Gruppe, hat als Generalplaner den Wohnungsneubau im Auftrag der Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) in Kronberg-Oberhöchstadt realisiert. Dank der geschickten Ausnutzung und Nachverdichtung des Grundstücks entstanden anstelle von zuvor 30 nun 60 bezahlbare Wohnungen. Trotz einiger Unwägbarkeiten gelang es, die geplante Bauzeit von zwei Jahren einzuhalten und das Bauvorhaben termingerecht fertigzustellen.
„Die neue Wohnbebauung der Wohnungsgenossenschaft OWG in der Friedensstraße in Kronberg ist ein gutes Beispiel, wie in Ballungszentren mit einem hohen Bedarf an Wohnraum ein Grundstück optimal ausgenutzt werden kann“, erläutert Gerold Menzel, Projektleiter und Architekt bei CANZLER. „Gleichzeitig bietet die Art der Bebauung dem Thema Hofreite folgend den Bewohnern genügend Freiraum.“
Auf Basis des von CANZLER konzipierten Vorentwurfs wurde der Bebauungsplan für das 4.900 qm große Grundstück in der Friedensstraße 2–4 geändert. Dieser diente als Grundlage für die angestrebte Nachverdichtung von 30 Wohnungen auf nunmehr 60 Wohnungen. Mit Fokus auf bezahlbaren Wohnraum entwarfen die Architekten von CANZLER effizient geschnittene Wohnungen für Alleinlebende, Paare und Familien. Ein Anteil von 20 Prozent sind Sozialwohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen; 20 Prozent wurden gemäß der HBO, der Hessischen Bauordnung, barrierefrei errichtet. Die Größen variieren von der Zweizimmerwohnung mit rund 50 qm über drei Zimmer mit etwa 70 qm und vier Zimmer mit ca. 85 qm. Jeweils vier Hausgruppen mit je 15 Wohneinheiten in der Form einer sogenannten Hofreite bilden eine abgeschlossene Einheit. Zwischen den Gebäuden angeordnete Kommunikations- und Spielflächen sowie ein zwischen allen Häusern verlaufender und verbindender interner Wohnweg fördern das soziale Miteinander der Bewohner.
Abschnittsweise Ausführung nach Plan
Für den Bauablauf war es sehr von Vorteil, dass der Entwurf ohne Änderungen ausgeführt werden konnte. „Für uns als Generalplanungsunternehmen war es von Anfang an von besonderer Bedeutung, alle Fachplaner frühzeitig an Bord zu haben, um alle wichtigen Entscheidungen in den ersten Planungsphasen mit dem Bauherrn abzustimmen und in den weiteren Planungs- und Bauprozess zu integrieren. Dies hatte auch hinsichtlich der Kosten einen positiven Effekt, auch wenn sich seit Beginn des Ukrainekriegs gestiegene Materialkosten auf die Angebote aller Gewerke ausgewirkt haben“, so Menzel. Dennoch war die Errichtung der neuen Bebauung auf dem nun maximal ausgenutzten Grundstück herausfordernd: „Während der Bauzeit musste aufgrund einer nicht zu erwartenden Schallschutzauflage rückseitig eine zusätzliche Baustraße errichtet werden, die den Bauablauf beeinträchtigte. Dem konnten wir durch eine abschnittweise Ausführung entgegenwirken, sodass wir auf dem engen Baufeld immer wieder Platz für diverse Materiallager schaffen konnten.“
Nachhaltig und naturnah
Nachhaltige Themen wie KFW-55-Effizienzhausstandard mit Blockheizkraftwerk sowie Nutzung des Regenwassers in einer Zisterne und Rigolen sind bei der Bebauung eingeflossen. Ebenso wurde mittels Trassenmontage die Möglichkeit vorgerichtet, auf allen 82 Parkplätzen – 67 in der Tiefgarage und fünfzehn auf dem oberirdischen Stellplatz – E-Ladestationen mit einem Lastenmanagement betreiben zu können, soweit die Stromversorgung durch den E-Netzbetreiber ermöglicht wird. Sechs Ladestationen sind direkt seit Beginn in Betrieb. In den Außenanlagen dient die naturnahe, artenreiche Gartengestaltung mit Blütensteppen, Blumenwiesen, Wildblumensaum sowie Nistkästen für Fledermäuse und Vögel dem Artenschutz. Darüber hinaus wertet die Bebauung die gesamte Umgebung auf und fügt sich dank der Fassadengestaltung mit naturnahen Farbtönen und wechselnden Oberflächenstrukturen in die von Feldern geprägte Landschaft ein.