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Industrie- und Logistikimmobilienmarkt beendet das Jahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit Schwung

08.01.2025
Investmentkennziffern Logistik- und Industrieimmobilienmarkt Deutschland Q4-2024
  • Transaktionsvolumen: Der deutsche Investmentmarkt für Industrieimmobilien verzeichnete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 6,9 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um ein Fünftel bedeutet.
  • Spitzenrenditen: Die Spitzenrenditen blieben stabil bei 4,4 % und könnten perspektivisch etwas sinken.
  • Ausblick: Obwohl sich Flächennachfrage und Mietwachstum abschwächen, dürfte die Nachfrage am Investmentmarkt hoch bleiben.

Seit inzwischen knapp drei Jahren verharrt der ifo-Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende Gewerbe im negativen Bereich. Jener für den Handel sogar seit mehr als dreieinhalb Jahren und angesichts des insgesamt schwachen konjunkturellen Umfelds bleiben die Aussichten bestenfalls gemischt. In diesem Umfeld erweist sich der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt* als bemerkenswert robust. Das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt belief sich im letzten Jahr auf ca. 6,9 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr 2023 bedeutet dies einen Anstieg von etwa einem Fünftel, womit auch der 10-Jahres-Durchschnitt von 7,0 Mrd. Euro nur knapp verfehlt wurde. Zudem war der Umsatz damit deutlich höher als bei Handels- oder Büroimmobilien, den beiden anderen großen gewerblichen Immobiliensegmenten. Panajotis Aspiotis, Managing Director und Chief Commercial Officer bei Savills, kommentiert diese Zahlen so: „Trotz des real- und finanzwirtschaftlich schwierigen Umfeldes ist der Appetit der Investoren auf Industrie- und Logistikimmobilien groß und das durch die Zinswende herbeigeführte Transaktionstal ist definitiv überwunden. Der Sektor profitiert sicherlich davon, dass das Umfeld bei anderen Nutzungen noch schwieriger ist, sodass Investoren die Industrieimmobilienquote in ihren Portfolios tendenziell erhöhen wollen. Dies dürfte die Nachfrage auch weiterhin stützen“.

Schwungvolles Schlussquartal und viele großvolumige Verkäufe

Bis in den frühen Herbst hinein entwickelte sich der Investmentmarkt zwar stabil, aber wenig schwungvoll. Das änderte sich im Schlussquartal des letzten Jahres: Ein Transaktionsvolumen von 2,7 Mrd. Euro bedeuten das bei Weitem umsatzstärkste Quartal seit dem 1. Quartal 2022. Dazu trugen nicht zuletzt Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bei, die auch auf das ganze Jahr gesehen eine große Rolle spielten. Insgesamt hat Savills mehr als zwanzig Transaktionen in dieser Größenordnung registriert und damit deutlich mehr als bei jeder anderen Nutzungsklasse. Bertrand Ehm, Director Investment bei Savills, ergänzt dazu: „Das Industrie- und Logistikimmobiliensegment ist derzeit die einzige der gewerblichen Assetklassen, die auch jenseits von hundert Millionen Euro Transaktionsvolumen uneingeschränkt liquide ist. Viele große Kapitalsammelstellen sind nach vorübergehender Abstinenz an den Markt zurückgekehrt und sorgen auch in diesem Volumensegment für ausreichend Nachfrage.“ Die Spitzenrenditen blieben vor diesem Hintergrund zuletzt stabil bei 4,4 %, könnten aber perspektivisch etwas sinken.

Ausblick: Anhaltende Dynamik am Investmentmarkt trotz schwächerem Vermietungsmarkt

Im laufenden Jahr dürfte der Investmentmarkt seinen Aufschwung nach Einschätzung von Savills fortsetzen, wenngleich sich das Umfeld an den Nutzermärkten tendenziell etwas eintrübt. „Obwohl der Flächenumsatz im Logistiksegment seit seinem Gipfel 2021/22 rückläufig ist, stiegen die Mieten bis zuletzt praktisch flächendeckend. Allerdings hat die Dynamik deutlich nachgelassen und diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Gleichwohl bleibt der Markt überwiegend ein Vermietermarkt und wir gehen davon aus, dass der Investorenappetit auch im laufenden Jahr größer bleibt als die Sorgen um die deutsche Wirtschaft“, so Ehm.

* Logistikimmobilien, Produktionsimmobilien und Gewerbeparks

Weiterführende Informationen

https://www.savills.de