Investoren halten sich in Frankfurt weiterhin zurück
Transaktionsvolumen kommt nur langsam aus der Talsohle
Immobilieninvestoren machen um die Bankenstadt Frankfurt nach wie vor einen Bogen. Mit 1,8 Milliarden Euro hat sich das Transaktionsvolumen 2024 im Vergleich zu 2023 zwar um 17 Prozent verbessert. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen Jahre kommt es allerdings bei einem beträchtlichen Minus von 77 Prozent.
Insbesondere bei großvolumigen Transaktionen, die für Frankfurt eigentlich typisch sind, herrscht Abschlussflaute. So wurden lediglich drei Deals im niedrigen dreistelligen Millionenbereich registriert, darunter der Verkauf eines Signa-Grundstücks am Opernplatz sowie der Verkauf eines Wohnungsportfolios an AEW.
Über alle Größenklassen hinweg gab es 53 Deals und damit etwas mehr als 2023 (46). Der größte Anteil am Investmentvolumen entfiel auf Büroimmobilien mit 38 Prozent, gefolgt von Logistik- und Industrieimmobilien mit 32 Prozent sowie Wohnimmobilien mit zehn Prozent. Bevorzugt wurden Immobilien der Risikoklassen Core-plus und Value-add mit 35 Prozent und 39 Prozent; Core-Objekte hatten einen Anteil von 22 Prozent am Transaktionsvolumen. Rund zwei Drittel der Käufer stammen aus Deutschland, auf der Verkäuferseite lag ihr Anteil bei 71 Prozent.
Die Verkaufsprozesse ziehen sich nach Beobachtung von Suat Kurt, Niederlassungsleiter JLL Frankfurt, in die Länge „und etliche fallen am Ende nach mehrmonatiger Exklusivitätsphase auch wieder komplett runter, weil die Verkäufer infolge gesunkener Zinsen auf höhere Preise hoffen.“ Nach Kurts Wahrnehmung wurde 2024 jeder zweite angestoßene Verkaufsprozess nicht zu Ende geführt: „Das ist eine sehr hohe Quote. Aktuell dreht es sich etwas und es kommen Liegenschaften wieder auf den Tisch, die im ersten Anlauf gescheitert sind.“
Nach wie vor befinde sich der Markt in einer Konsolidierungsphase und die Marktteilnehmer erkundigten sich vermehrt nach Preiseinschätzungen. „Es braucht noch etwas Zeit und vor allem eine positivere konjunkturelle Perspektive, bis der Investmentmarkt wieder ins Rollen kommt. 2025 wird aber definitiv besser werden als 2024“, ist Kurt überzeugt.
Die Spitzenrenditen signalisieren ebenfalls, dass es weiter aufwärts gehen könnte. So dürfte die Spitzenrendite für Büroimmobilien von aktuell 4,6 Prozent bis Jahresende stabil bleiben, das Gleiche gilt für Highstreet-Objekte (3,5 Prozent). Bei Logistikimmobilien könnte die Spitzenrendite um 15 Basispunkte auf 4,15 Prozent etwas nachgeben.