Vermietungsleistung auf dem Kölner Logistikmarkt erhöht sich um 67 %
Der Kölner Logistikmarkt konnte im Jahr 2024 ein bemerkenswertes Umsatzwachstum verzeichnen. Mit einer Vermietungsleistung von rund 272.000 m² wurde nicht nur eine deutliche Steigerung von 67 % im Vergleich zum Vorjahr erzielt, sondern auch der Durchschnitt der letzten fünf Jahre (256.000 m²) um 6 % übertroffen. Insgesamt wurden 56 Abschlüsse registriert, was die robuste Entwicklung des Marktes unterstreicht. „Die Zahlen verdeutlichen, dass der Kölner Logistikmarkt 2024 widerstandsfähig geblieben ist, obwohl das wirtschaftliche Umfeld nach wie vor von Unsicherheiten geprägt ist. Die starke Performance zeigt, dass Köln weiterhin ein gefragter Standort für Logistik und Industrie ist und über ausreichend Potenzial für ein nachhaltiges Wachstum verfügt,“ betont Patrick Sohns, Geschäftsführer der Angermann NRW GmbH.
Großanmietungen prägten das Jahr 2024
Ein wesentlicher Treiber des Wachstums waren Großanmietungen über 12.000 m², die rund 44 % des Gesamtumsatzes ausmachten. Besondere Highlights des Jahres waren die Ansiedlungen des Konzerns GEA in Elsdorf (40.000 m²) sowie die Anmietungen des Online-Händlers Woltu in Köln-Bickendorf (30.000 m²) und eines Fulfillment-Dienstleisters in Bergheim (30.000 m²). „Die vergangenen Monate haben einmal mehr gezeigt, wie entscheidend großflächige Ansiedlungen für den Markt sind. So hebt die Eigennutzer-Ansiedlung von GEA in Elsdorf die strategische Relevanz des Standorts besonders hervor. Gleichzeitig sind die kurzen Mietlaufzeiten einiger Großanmietungen ein Signal, dass sich Nutzer Flexibilität in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld bewahren wollen,“ sagt Patrick Sohns
Handel und E-Commerce dominierten Mieterranking
Der Handelssektor, einschließlich E-Commerce, war im Jahr 2024 mit einem Anteil von 42 % die umsatzstärkste Branche. Logistikdienstleister und Speditionen folgten mit 25 %. Auf den Bereich Produktion und das Handwerk – stark beeinflusst durch die GEA-Ansiedlung – entfielen 22 %. „Das überproportionale Wachstum im E-Commerce verdeutlicht das veränderte Konsummuster. Köln unterstreicht dabei seine Bedeutung als ein idealer Logistik-Hub, der schnelle und effiziente Lieferketten gewährleistet,“ erklärt Patrick Sohns.
Durchschnittsmiete steigt leicht – Spitzenmiete bleibt stabil
Während die Spitzenmiete in Köln wie im Vorjahr stabil bei 7,70 €/m² blieb, erhöhte sich die Durchschnittsmiete um 3,5 % auf 6,10 €/m². Ein bemerkenswerter Teil der Großanmietungen fand in Altbeständen oder über Untervermietungen statt, oft mit kurzen Mietlaufzeiten bis 2,5 Jahre.
Die anhaltende Nachfrage im kleinteiligen Segment (bis 2.000 m²) zeigt ein differenziertes Bild: Während hier weiterhin Interesse besteht, sind längere Vermarktungszeiten spürbar.
„Die gestiegene Durchschnittsmiete ist ein Beleg, dass auch in unsicheren Zeiten Qualität ihren Preis hat. Gleichzeitig verdeutlichen die Entwicklungen bei Untervermietungen, dass Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage auf Flexibilität und Risikominimierung setzen,“ so Patrick Sohns.
Ausblick
Auch im Jahr 2025 wird der Markt von makroökonomischen Unsicherheiten geprägt sein. Obwohl im ersten Quartal der Baustart für zwei Großansiedlungen in Köln erfolgen wird, ist die zukünftige Marktentwicklung von äußeren Faktoren abhängig. Eine wiederkehrende politische Stabilität könnte wichtige positive Impulse setzen und eine Zunahme qualitativ hochwertiger Anfragen aus der Wirtschaft ermöglichen.
„Für die kommenden Monate sehen wir, dass bei hochpreisigen Produkten ein Preisdruck entstehen kann, während die Durchschnittsmiete stabil bleiben dürfte. Der Flächenumsatz im Logistikmarkt Köln wird sich voraussichtlich deutlich über 200.000 m² bewegen, allein schon aufgrund der beiden bereits gesicherten Ansiedlungen im Stadtgebiet. Trotz positiver Signale wird es entscheidend sein, wie die Akteure auf die größer gewordenen Herausforderungen reagieren und inwieweit sich die Wirtschaft stabilisiert.