Büro | Märkte

Großabschlüsse prägen das Geschehen am Leipziger Bürovermietungsmarkt im Jahr 2024

Flächenumsatz mit 124.400 m² liegt rund 5 % unter zehnjährigem Durchschnitt / Angebotsknappheit lässt Spitzenmiete erneut auf nun 21,00 Euro pro m² steigen / Leerstände nehmen geringfügig zu: Leerstandsquote lag Ende 2024 bei 4,7 %

Leipzig, 24.01.2025

Im Jahr 2024 wurden in Leipzig 124.400 m² Büroflächen umgesetzt. Damit liegt das Ergebnis knapp über dem des Vorjahres. Der zehnjährige Durchschnitt wurde um rund 5 Prozent verfehlt.

Isabelle Ritter, Senior Consultant Office Letting bei Colliers: „Aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Schwäche zeigen sich die Unternehmen zurückhaltender und Entscheidungsprozesse dauern vergleichsweise länger. Rund 33 Prozent des Flächenumsatzes wurden mit Mietvertragsabschlüssen oberhalb der 5.000 m² erreicht. Fast ebensoviel Prozent des Flächenumsatzes sind auf Abschlüsse zwischen 2.000 und 5.000 m² zurückzuführen. Diese Gewichtung ist für den Leipziger Bürovermietungsmarkt im Vergleich zu den vergangenen Jahren eher unüblich. In den Vorjahren prägten kleine bis mittlere Abschlüsse den Flächenumsatz maßgeblich.“

Der größte Abschluss im Berichtsjahr war die Anmietung der VNG AG im ehemaligen Telekom-Verwaltungsgebäude nahe des Johannisplatzes mit über 10.000 m². Im revitalisierten NEO (ehemals Karstadt) in der Innenstadt von Leipzig wurde der zweitgrößte Deal mit rund 6.500 m² notiert. Nutzer ist hier die Energiebörse EEX AG.

Mieten steigen erneut deutlich an

Die Spitzenmiete lag Ende 2024 bei 21,00 Euro pro m² und damit fast 11 Prozent über dem Ergebnis von 2023 (19,00 Euro pro m²). Die Durchschnittsmiete kletterte um 7 Prozent auf 13,00 Euro pro m² (gegenüber 12,10 Euro pro m² in 2023).

„Auf dem Leipziger Büromarkt ist das Angebot an modernen Flächen begrenzt. Der Bedarf nach ebensolchen Flächen ist bei den Unternehmen gestiegen, insbesondere im Zusammenhang mit den veränderten Anforderungen an die Bürowelt. Dabei spielen die Etablierung des Homeoffice sowie der hohe Mitarbeiterwettbewerb eine entscheidende Rolle. Entsprechend führt der Nachfrageüberhang zu weiter steigenden Mieten. Für hoch qualitative, ESG-konforme und zertifizierte Büroflächen sind einzelne Nutzer auch bereit, Mieten über 21,00 Euro pro m² für Immobilien in zentralen Lagen zu zahlen“, führt Ritter aus.

Leerstand nimmt geringfügig zu

Analog zu der Entwicklung in den Top 7 hat auch der Leerstand in Leipzig leicht zugenommen. Derzeit stehen rund 190.000 m² Bürofläche zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung. Die Leerstandsquote lässt sich entsprechend auf circa 4,7 Prozent beziffern.

Ritter dazu: „Zwar ist der Leerstand in 2024 erstmalig in den letzten Jahren wieder gestiegen, mit einer Quote von unter 5 Prozent befindet sich dieser aber insgesamt auf einem moderaten Niveau. Das Leerstandsniveau ist nicht mit den deutlichen Anstiegen der Top 7 vergleichbar, wo durchschnittlich über 7,3 Prozent der Büroflächen vakant sind.“

Ausblick: Seitwärtsbewegung des Bürovermietungsmarkts wahrscheinlichstes Szenario für 2025

„Auch 2025 wird ein herausforderndes Jahr für den Leipziger Bürovermietungsmarkt. Angebotsseitig erwarten wir nur rund 55.000 m² Flächenzuwachs durch Neubauprojekte, von denen bereits über die Hälfte vorvermietet sind. Die Verfügbarkeit von modernen Flächen bleibt entsprechend knapp, Spitzenmieten könnten daher erneut zulegen. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der voraussichtlich geringen wirtschaftlichen Erholung in 2025 werden viele Nutzer erneut vorsichtig agieren und Neuanmietungen genau prüfen. Daher gehen wir aktuell von einem Flächenumsatz für 2025 aus, der sich ungefähr auf dem Niveau von 2024 bewegen wird“, teilt Ritter mit.