Mitteldeutschland: Logistikmarkt mit geringer Marktaktivität – lediglich Leipzig legte zu
- Flächenumsatz von 448.000 m²* – 24 Prozent weniger als 2023
- Big-Box-Leerstand auf 4,6 Prozent gestiegen – jedoch lediglich um 0,1 Prozentpunkte im letzten Quartal
- Neubauten kamen auf einen Anteil von 49 Prozent
- Eigennutzungen verzeichneten einen Anteil von 67 Prozent
Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland erreichte 2024 einen Flächenumsatz von 448.000 m². Im Vergleich zu 2023 bedeutet das einen Rückgang um 24 Prozent. Knapp die Hälfte des Flächenumsatzes entfiel auf Neubauten – 19 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Das untersuchte Marktgebiet Mitteldeutschland umfasst unter anderem die Regionen Leipzig/Halle (336.000 m², plus elf Prozent), A4 Sachsen (20.000 m², minus 75 Prozent), A4 Thüringen (67.000 m², minus 41 Prozent) sowie Magdeburg (25.000 m², minus 74 Prozent).
„Ein nicht besonders dynamisches Jahr am mitteldeutschen Logistikimmobilienmarkt wurde immerhin von einer gewissen Jahresendrally abgeschlossen“, sagt Mirko Baumann, Team Leader Industrial & Logistics East Germany bei CBRE. Aktiv waren 2023 vor allem Eigennutzer, auf die 67 Prozent des Flächenumsatzes entfielen. 2023 waren es lediglich 32 Prozent. Auch sämtliche der fünf Top-Abschlüsse von 2024 entfielen auf Eigennutzer.
Transport- und Logistikunternehmen stellten mit 200.000 m² (plus elf Prozent) das größte Segment beim Flächenumsatz. Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändler) konnten einen deutlichen Anstieg um 46 Prozent verzeichnen, der sich bei absoluter Betrachtung mit 75.000 m² jedoch relativiert. Hierzu zählte auch der größte Abschluss des Jahres – eine Eigennutzung von Beiersdorf in Leipzig über 40.000 m². Produktionsunternehmen wiesen einen Rückgang ihres Flächenumsatzes um 52 Prozent auf 173.000 m² auf.
Als Folge der zurückhaltenden Nachfrage stieg der Big-Box-Leerstand im Jahresverlauf um deutliche 3,6 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Davon entfielen jedoch lediglich 0,1 Prozentpunkte auf das Schlussquartal des Jahres.
Im Markgebiet A4 Sachsen blieb die Spitzenmiete für Logistikimmobilien stabil bei sechs Euro pro Quadratmeter. In Leipzig betrug sie ebenfalls sechs Euro, in A4 Thüringen 5,8 Euro und in Magdeburg 5,5 Euro. Auch die Durchschnittsmieten für Logistikimmobilien blieben mit 5,17 Euro im mitteldeutschen Raum stabil.
Ausblick 2025
„Zwar gibt es einige größere Gesuche am Markt, es bleibt aber abzuwarten wie viel davon tatsächlich zum Abschluss kommt“, sagt Baumann. „Die Entwickler glauben trotz der derzeitigen eher rezessiven Situation an die mittel- und langfristigen Erfolge der mitteldeutschen Standorte. Und anders als in anderen Bundesländern sind die Eigennutzer besonders aktiv.“
Logistikmarkt Mitteldeutschland: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)
Ausgewählte Flächenumsätze Mitteldeutschland 2024
*Außerhalb der Top-5-Märkte erfasst CBRE nur Abschlüsse ab 5.000 m².