BImA baut in Mittenwald
Die Planungen und die ersten Arbeiten für fünf neue Mehrfamilienhäuser mit mehr als 50 Wohnungen auf dem Areal der ehemaligen Standortverwaltung (StoV) der Bundeswehr in der Marktgemeinde Mittenwald schreiten voran. Im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und Eigentümerin wurde unlängst mit dem Abriss der großen Halle auf dem Gelände begonnen. Die anschließenden Bauarbeiten für das Wohnungsneubauprojekt starten ebenfalls noch in diesem Jahr.
Auf dem ehemals militärisch genutzten Gelände an der Gebirgspionierstraße sowie an der Wörnerstraße lässt die BImA im Zuge der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen neuen bezahlbaren Wohnraum errichten. Bereits 2023 stimmte der Gemeinderat des Marktes Mittenwaldes einstimmig der Aufstellung eines Bebauungsplans für dieses Projekt zu. Das Verfahren wurde im Juni vergangenen Jahres abgeschlossen und damit Baurecht geschaffen. Doch zunächst muss am Standort die alte Lagerhalle weichen.
Diese wurde 1937 als Futtermittelhalle errichtet und hat eine Bruttogeschossfläche von etwa 1.200 m². Später diente das eingeschossige Bauwerk unter anderem als Lager für Bekleidung. In den vergangenen Jahren wurde sie als Lagerhalle für landwirtschaftliche Geräte sowie Fuhrpark vermietet. Im Inneren befindet sich eine Stützbalken-Tragekonstruktion aus Holz. Die Bundeswehr nutzte die Halle in den vergangenen Jahren allerdings nicht mehr.
Lagerhallen-Materialen werden wiederverwertet
Unlängst hat die Firma Max Wild GmbH mit den Abbrucharbeiten begonnen. Diese sollen im März 2025 abgeschlossen sein. Dabei legt die BImA als öffentliches Unternehmen besonders großen Wert auf Nachhaltigkeit. So ist beim Rückbau vorgesehen, die rund 90 Tonnen Flachdachpfannen der ehemaligen Lagerhalle abzumontieren. Die Bundeswehr will diese weiterverwenden.
Auch die großen Holzbalken der Stützbalken-Tragekonstruktion sollen möglichst in ihrer kompletten Länge erhalten bleiben. Sie werden von einem ortsansässigen Hausmeisterservice und der Marktgemeinde Mittenwald übernommen. Ebenfalls will die Kommune die Steingranitbordsteine im Außenbereich bei anstehenden Straßensanierungen wiederverwenden. „Ob die Bodenplatte der Halle recycelt und gegebenenfalls als Bauschutt für den Straßenunterbau und Wege genutzt werden kann, prüfen wir derzeit“, erklärt BImA-Wohnraumentwicklerin Laura Wiesner.
„Wir realisieren hier zeitgemäße und bezahlbare Wohnungen für Bedienstete des Bundes, insbesondere Soldatinnen und Soldaten. Dies ist insbesondere durch die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Mittenwald und der anderen Projektbeteiligten möglich geworden“, so Ilona Stangler, Hauptstellenleiterin des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagements in München.
Auch Mittenwald Bürgermeister, Enrico Corongiu, findet nur lobende Worte für das Vorhaben: „Dieses Projekt stellt einen bedeutenden Meilenstein für unseren Ort und die gesamte Region dar. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für uns als Kommune von herausragender Bedeutung und eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun einen entscheidenden Schritt nach vorne machen, um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Ein besonderer Dank gilt der BImA, die als Bauherrin mit uns gemeinsam dieses zukunftsweisende Projekt realisiert. Diese Zusammenarbeit ist ein starkes Zeichen für den gemeinsamen Einsatz für eine lebenswerte Zukunft in Mittenwald.“
Zum Hintergrund:
Die fünf neuen BImA-Mehrfamilienhäuser mit Ein- bis Vierzimmerwohnungen sollen jeweils drei Etagen hoch werden. Die erforderlichen Stellplätze entstehen durch einen überdachten Garagenhof sowie durch ein Parkhaus. Dabei legen die Projektverantwortlichen großen Wert auf Nachhaltigkeit. So setzt die BImA bei der Ausschreibung des Wohnungsneubauprojekts auf eine ökologische und nachhaltige Bauweise. Auf einem anderen Teil der ehemaligen Standortverwaltung (StoV) der Bundeswehr sind Gewerbeflächen geplant. Über den Verkauf dieser Teilfläche verhandelt derzeit die BImA mit der Marktgemeinde.
Wie bei Wohnungen der BImA als zentralem Immobilienunternehmen des Bundes üblich, werden diese zuerst Bundesbediensteten im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes als bezahlbarer Wohnraum angeboten. Dazu zählen unter anderem Beschäftigte von Zoll, Bundespolizei und Bundeswehr. Alle Wohnungen, die nicht in diesem Rahmen vergeben werden, stehen danach zuerst dem Markt Mittenwald und dann zur Vermietung auf dem freien Markt zu denselben bezahlbaren Konditionen zur Verfügung. Damit trägt die BImA aktiv zur Entlastung des Wohnungsmarktes in Markt Mittenwald bei.