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Zuschlag im VgV-Verfahren für Neubau am KIT Campus Nord

Zuschlag im VgV-Verfahren für Neubau

Karlsruhe, 21.02.2025
Der Entwurf des Neubaus.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) plant einen Neubau, in dem alle Aktivitäten einer Test- und Entwicklungsplattform, DIPAK, zusammengeführt werden. ATP architekten ingenieure entwickelte ein Konzept, das sich durch Funktionalität, innovative Lösungen und eine inspirierende Arbeitsumgebung auszeichnet und damit den Zuschlag im VgV-Verfahren erhielt.

In der Direct Internal Recycling Development Platform Karlsruhe (DIPAK) sollen Prozesse des gesamten inneren Brennstoffkreislaufs eines Fusionsreaktors simuliert bzw. nachempfunden werden. Nachhaltigkeit und eine inspirierende Arbeitsumgebung, die die komplexe Thematik der Fusionsforschung in ein ästhetisch ansprechendes Gebäude integriert, waren die Anforderungen des Auslobers. In enger Zusammenarbeit mit ATP Zero, der Sonder- und Forschungsgesellschaft für innovative Gebäudetechnik, entwickelte ATP ein ökonomisch und ökologisch effizientes, optisch attraktives sowie dem Forschungszweck entsprechend funktional ausgerichtetes Gebäude.

Klare Gestaltung für wissenschaftlichen Austausch

Das architektonische Konzept sieht einen kompakten, zweigeschossigen Bau vor, in dem die unterschiedlichen Nutzungsbereiche des Gebäudes, wie Laboratorien, Werkstätten oder Technikräume, separiert angeordnet sind. Herzstück ist die ca. 12 Meter hohe, eingeschossige CTF-Halle (Central Test Facility), in der forschungsbezogene Prozesse getestet werden. Sie ist durch großzügige Glaswände und bereichsübergreifende Sichtverbindungen permanent einsehbar und mit weiteren Funktionsbereichen auch räumlich direkt verbunden. Es entstehen kurze Wege und klare Orientierungen, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden fördern. Administrative und sicherheitsbezogene Anforderungen der jeweiligen Nutzungen werden ebenfalls optimal bedient.

„Eine stringente Organisation der Grundrisse ermöglicht eine hohe Flächeneffizienz. Zugleich ist durch eine modulare Bauweise genug Flexibilität gegeben für zukünftige Änderungen bzw. Erweiterungen,“ erklärt Mario Barkley, Architekt und Gesamtprojektleiter bei ATP Karlsruhe.

Wirtschaftlich, effizient und kreislauforientiert

Die hohe technische, ökologische, ökonomische und soziale Qualität des Gebäudes ist die Basis für einen zukunftssicheren und nachhaltigen Betrieb. Das innovative TGA- und Energiekonzept umfasst u. a. eine Gebäudehülle mit hoher thermischer Qualität, erneuerbare Energien (Photovoltaikanlage), eine Mixed-Mode-Lüftung mit CO2-Messung sowie ein Energiemanagementsystem. Heizwärme soll vom Nahwärmenetz des KIT-Campus bezogen werden. Regenwassernutzung, eine Dachbegrünung, die Verwendung von zertifiziertem Holz und Baumaterialien mit hohem Recyclinganteil sowie leicht rückbaubare und wiederverwendbare Konstruktionen stehen für einen verantwortungsvollen, ressourcenschonenden Umgang im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Holz – Ästhetik und Funktion vereint

Der Entwurf sieht eine Holzfassade vor, die dem Gebäude einerseits eine warme und optisch attraktive Ausstrahlung verleiht und andererseits die spezifischen Anforderungen der unterschiedlichen Funktionen berücksichtigt. So ist sie im Bereich der Labore zum Großteil geschlossen, während bodentiefe Fenster in anderen Bereichen für mehr Transparenz und Tageslicht sorgen.

„Holz als natürlicher Rohstoff fördert die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Zudem trägt die funktional angepasste Gestaltung der Holzfassade maßgeblich zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre in den jeweiligen Nutzungsbereichen bei“, so Andrés Gómez, Head of Design bei ATP Frankfurt.