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Aengevelt analysiert leichten Aufwärtstrend am Berliner Grundstücksmarkt

Berlin, 26.09.2024

Nach Analysen von Aengevelt Research hat sich der Umsatz am Berliner Grundstücksmarkt im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum moderat um rd. 4 % erhöht. Ungeachtet des geringen Anstiegs scheint die Trendwende für Immobilienpreise erreicht. Entsprechend prognostiziert Aengevelt für den weiteren Jahresverlauf 2024 am Berliner Grundstücksmarkt eine stabile bis leicht anziehende Preisentwicklung und für das Gesamtjahr 2024 ein über dem Vorjahreswert liegendes Transaktionsvolumen.

Der Berliner Grundstücksmarkt zeigt nach Auswertungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin im ersten Halbjahr 2024 eine moderat positive Entwicklung: Mit einem Geldumsatz von insgesamt rd. EUR 6,13 Mrd. (Asset-Deals) wird der Wert des Vorjahreszeitraums (1. Halbjahr 2023: rd. EUR 5,89 Mrd.) um rd. 4 % übertroffen. Das jüngste Zehnjahresmittel (Ø 1. Halbjahr 2014 – 2023: EUR 7,4 Mrd.) wird um rd. 17 % verfehlt.

Die Zahl der Kauffälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rd. 15 % auf 9.333 gestiegen (1. Halbjahr 2023: 8.126), bleibt indessen rd. 27 % unter dem Zehnjahresmittel (Ø 1. Halbjahr 2014 – 2023: 12.742).
Zuwächse verzeichnen dabei nach Analysen des Research-Teams von DIP-Gründungspartner Aengevelt sowohl unbebaute Grundstücke (+ 8 %), bebaute Grundstücke (+ 17 %) als auch Wohn-/Teileigentum (+ 15 %).

Bei den Geldumsätzen verbuchen unbebaute Grundstücke einen prozentualen Rückgang um – 35 % auf EUR 272 Mio., während die bebauten Grundstücke mit rd. EUR 3,13 Mrd. auf Vorjahresniveau liegen. Eine anziehende Dynamik zeigt sich im ersten Halbjahr 2024 im Segment Wohn-/Teileigentum mit einem Anstieg des Transaktionsvolumen um rd. 17 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rd. EUR 2,73 Mrd.

Eine ebenfalls positive Entwicklung verzeichnen Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer um 21 % gestiegenen Kauffallzahl von 1.139 (1. Halbjahr 2023: 942). Der Geldumsatz stieg etwas moderater um rd. 11 % auf rd. EUR 698,4 Mio.

Differenzierte Entwicklungen im Investmentbereich

Im Investmentsegment sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten:

• So stieg die Zahl der Kauffälle im Bereich der Mietwohnhäuser (ohne Gewerbe) von 148 im ersten Halbjahr 2023 auf 174 im ersten Halbjahr 2024. Der Geldumsatz erhöhte sich um rd. 38 % auf EUR 822,4 Mio. (1. Halbjahr 2023: EUR 594,1 Mio.).
Entsprechend stieg der durchschnittliche Kaufpreis je Kauffall von rd. EUR 4 Mio. auf rd. EUR 4,73 Mio. im bisherigen Jahresverlauf 2024.

• Bei Einzelkäufen von Wohn- und Geschäftshäusern sind die Kauffälle lediglich um drei auf 105 gestiegen. Der Geldumsatz erhöhte sich dagegen markant um 52 % auf EUR 905,5 Mio. (1. Halbjahr 2023: EUR 530,5 Mio.).
Entsprechend deutlich stieg auch durchschnittliche Kaufpreis je Kauffall von rd. EUR 5,2 Mio. im ersten Halbjahr 2023 auf rd. EUR 8,6 Mio. im bisherigen Jahresverlauf 2024.

• Im Segment der Büro-/Geschäftshäuser (einschl. Einzelhandelsobjekte) ging dagegen die Kauffallzahl von 34 auf 27 Verkäufe im ersten Halbjahr 2024 zurück. Der Geldumsatz sank sogar um rd. 79 % auf EUR 229,5 Mio. (1. Halbjahr 2023: EUR 1.118,4 Mio.).

Aengevelt prognostiziert moderaten Umsatzanstieg für das Gesamtjahr 2024

„Die Analysen belegen eine positive Trendumkehr am Berliner Grundstücksmarkt, ungeachtet erneuter Rückgänge in einzelnen Bereichen“, erläutert Magdalena Kolak, Senior Analystin Aengevelt Research, und ergänzt: „Angesichts zu erwartender weiterer Zinssenkungen durch die EZB und eines erfahrungsgemäß umsatzstärkeren zweiten Halbjahres ist für das Jahr 2024 ein Gesamtumsatz am Berliner Grundstücksmarkt in Höhe von rd. EUR 15 Mrd. realistisch.“

Dieser Wert überträfe das Vorjahresergebnis (2023: rd. EUR 14,1 Mrd.) um rd. 6 %. Er weise laut Magdalena Kolak indessen auf einen weiterhin verhaltenen Grundstücksmarkt hin, zumal das Zehnjahresmittel (Ø 2014 – 2023: rd. EUR 22,7 Mrd. p.a.) markant um rd. 34 % verfehlt würde.