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Anna-Lindh-Haus in Berlin: WOLFF & MÜLLER realisiert Rohbau

Das Bürogebäude in der Berliner Europacity entsteht in Holzhybrid-Bauweise und wird hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Der Rohbau soll bis März 2026 fertig sein

Berlin, 24.03.2025
Visualisierungen des Anna-Lindh-Hauses

In der Berliner Europacity am Europaplatz laufen die Bauarbeiten für das Anna-Lind-Haus. Die Immobiliengesellschaft CA Immo hat das Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER mit dem Rohbau beauftragt. Passend zur angestrebten DGNB-Platin-Zertifizierung wird das Tragwerk als Holzhybrid-Konstruktion ausgeführt. Diese Bauweise kombiniert Stahlbeton- und Holzelemente: Die Untergeschosse, Gebäudekerne und das Regenrückhaltebecken entstehen in Stahlbeton, während Stützen und Unterzüge aus Holz gefertigt werden. Die Geschossdecken werden als Holzverbunddecken umgesetzt, das Technikgeschoss in Stahlbauweise. Durch die Holzhybridbauweise und den Einsatz von CO2-reduziertem Beton wird das Bauwerk schon in der Bauphase rund ein Drittel weniger CO2-Emissionen freisetzen als ein herkömmliches Gebäude. „Dank unserer Erfahrung mit komplexen Großprojekten und hybriden Bauweisen sowie der erfolgreichen Kooperation mit CA Immo in früheren Projekten konnten wir den Zuschlag für dieses anspruchsvolle Projekt erhalten“, sagt Ingmar Linde, Leiter der Hoch- und Industriebau-Niederlassung Berlin bei WOLFF & MÜLLER. Zuletzt haben beide Partner beim ebenfalls in der Berliner Europacity gelegenen Upbeat zusammengearbeitet: In einer Arbeitsgemeinschaft mit der August Reiners Bauunternehmung GmbH hatte WOLFF & MÜLLER den Rohbau des 82 Meter hohen Bürokomplexes an der Heidestraße errichtet.

Komplexe Baustelle: Bau über U- und S-Bahn-Tunneln

Der Zeitplan ist sehr straff: Schon im März 2026 soll der Rohbau des Anna-Lindh-Hauses stehen. Eine besondere Herausforderung ist die Schnittstelle zwischen Holz und Stahlbeton: Sie muss so hergestellt werden, dass ein einheitliches Tragwerk entsteht. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Baulogistik. Unter dem Gebäude verlaufen zwei Tunnelröhren der U- und S-Bahn, was eine präzise Abstimmung aller Bauprozesse erfordert. Erschütterungen und Lasten müssen sorgfältig berücksichtigt werden, um die Stabilität der darunterliegenden Infrastruktur nicht zu beeinträchtigen. Um die hohen Anforderungen an den Holzhybrid-Bau zu erfüllen und das Projekt optimal umzusetzen, hat WOLFF & MÜLLER von Anfang an mit der WIEHAG Timber Construction GmbH aus Österreich einen spezialisierten Holzbaupartner in die Angebotsbearbeitung eingebunden. Für einen störungsfreien Ablauf wird die Baustelle mit Lean-Construction-Methoden koordiniert.

Nachhaltigkeit ist Programm

Das Anna-Lindh-Haus – benannt nach der schwedischen Europapolitikerin Anna Lindh und entworfen vom dänischen Architekturbüro Dorte Mandrup – wird nach Fertigstellung rund 15.000 m² Mietfläche sowie rund 800 m² exklusiv und gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassenflächen umfassen. Es liegt direkt am Berliner Hauptbahnhof und am Knotenpunkt der wichtigsten Verkehrsadern der deutschen Hauptstadt. Zahlreiche Services, eine doppelgeschossige, elegante Lobby mit einem öffentlichen Café und ein hervorragender thermischer sowie akustischer Komfort bei optimalen, natürlichen Lichtverhältnissen sorgen für eine sehr hohe Aufenthaltsqualität im gesamten Gebäude. Die hochflexiblen und gleichzeitig effizienten Grundrisse ermöglichen alle heute gängigen Bürokonzepte. Als vollständig elektrifiziertes Gebäude und durch den konsequenten Verzicht auf fossile Energieträger ist das Gebäude im Betrieb CO2-neutral. Der Endenergiebedarf beträgt jährlich weniger als 50 Kilowattstunden pro m². Damit unterschreitet das Anna-Lindh-Haus die Vorgaben des GEG-Referenzgebäudes um rund 70 Prozent. CA Immo strebt für das Gebäude eine DGNB-, WELL- und WiredScore-Zertifizierung jeweils in Platin an.