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Baubeginn für neues Rechenzentrum auf der FRANKFURT WESTSIDE

Die Kooperation mit BEOS AG und Swiss Life Asset Managers ist eines der größten Projekte zur Abwärmenutzung in Europa

Frankfurt am Main, 19.07.2024

CyrusOne, ein weltweit führender Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, hat offiziell den Grundstein für sein siebtes Rechenzentrum in Deutschland (FRA7) gelegt. Es befindet sich auf einem 63.000 m² großen Grundstück der FRANKFURT WESTSIDE. Dabei handelt es sich um ein 73 Hektar großes, gewerblich und industriell genutztes Revitalisierungsprojekt, das von der BEOS AG und der Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH verwaltet wird.

Der Spatenstich ist nur der jüngste Meilenstein der Partnerschaft. Im September 2023 kündigte CyrusOne an, dass das Unternehmen ausgewählt wurde, ein hochmodernes 81-MW-Rechenzentrumsprojekt zu entwickeln, das Nachhaltigkeit priorisiert und eines der größten Projekte zur Abwärmenutzung in Europa darstellt. Die strategische Partnerschaft von CyrusOne mit der BEOS AG und der Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH wurde anschließend mit dem offiziellen „Übergabeprotokoll“ im April 2024 besiegelt. Die erste Phase mit 9 MW IT-Kapazität wird im zweiten Quartal 2026 bereitgestellt.

„Deutschland ist derzeit ein entscheidender Wachstumsmarkt für CyrusOne in Europa“, sagt Carsten Schneider, General Manager Germany bei CyrusOne. „Wir investieren in erheblichem Umfang im Bundesland Hessen, und dieser Spatenstich unterstreicht unser Engagement hier und für die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen. Wir freuen uns darauf, unsere geschätzte Partnerschaft mit der BEOS AG fortzusetzen und unser gemeinsames Ziel, ein nachhaltiges Quartier, durch unser Rechenzentrum zu ermöglichen.“

CyrusOne investiert über eine Milliarde Euro in die Entwicklung von FRA7. Das Projekt wird voraussichtlich über 500 Vollzeitarbeitsplätze schaffen, sowohl direkt als auch in der unmittelbaren Dienstleistungskette von Planung und Bau. CyrusOne ist bestrebt, wo immer möglich auf lokale Unternehmen zurückzugreifen und sein Team in Deutschland auszubauen. Dafür werden lokale Mitarbeiter gesucht, weitergebildet und auch Lehrstellen für Auszubildende angeboten.

In enger Zusammenarbeit mit dem Land Hessen wurde mit dem ersten Spatenstich das anhaltende Engagement von CyrusOne auf dem deutschen Markt gefeiert. Zu den hochrangigen Gästen gehörte auch Boris Rhein, Ministerpräsident des Landes Hessen und Matthias Schmidt, Mitglied des Vorstandes der BEOS AG.

„Das Engagement von CyrusOne in Frankfurt unterstreicht die strategische Bedeutung Hessens als Knotenpunkt des digitalen Datenverkehrs in Europa“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Frankfurt. Als einer der führenden Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen stärke das Unternehmen CyrusOne die Leistungsfähigkeit des Rechenzentrumsstandortes Frankfurt/Rhein-Main und trage dadurch zur wirtschaftlichen Stärke Hessens bei. „Die Rechenzentren sind eine essenzielle Voraussetzung für die weitere Digitalisierung, für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, für die Verarbeitung von immer mehr Daten in immer kürzerer Zeit, und damit letztlich auch für die digitale Transformation“, sagte Rhein.

„Die Zusammenarbeit mit CyrusOne hatte für uns von Anfang an Modellcharakter und wir freuen uns, die weiteren Schritte partnerschaftlich anzugehen. Der Spatenstich ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung unserer gemeinsamen Vision, bei der die konsequente Verfolgung unserer ESG-Ziele ein bedeutender Baustein ist. Die Symbiose zwischen Rechenzentrum und Quartier nimmt nun Gestalt an und wird die FRANKFURT WESTSIDE prägen. Das, was hier entsteht, ist nicht nur ein Gebäude – es ist Sinnbild für internationale Zusammenarbeit, aber auch für gute Abstimmungen mit der lokalen Politik und für forward thinking leadership.“

Da Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des Projekts FRANKFURT WESTSIDE steht, wurde das Quartier bereits mit DGNB-Platin vorzertifiziert, und das hocheffiziente Rechenzentrum von CyrusOne wurde so konzipiert, dass es mindestens die BREEAM-Zertifizierung „Sehr gut“ erhält. Zu den weiteren Best Practices gehören:

  • Abwärmenutzung

Die Bereitstellung von Abwärme durch das FRA7-Rechenzentrum von CyrusOne ist ein zentraler energetischer Aspekt der FRANKFURT WESTSIDE. Die Anlage kann bei voller Auslastung des Rechenzentrums durch innovative Methoden bis zu 40 MW Abwärme in das Wärmenetz des Campus einspeisen. 

Die Wärme der Server wird im Rechenzentrum aufgenommen und über Wärmetauscher an das von BEOS bereitgestellte Nahwärmesystem angeschlossen. Dieses wiederum liefert die Wärme an die Gebäude auf dem Gelände. Je nach Wärmebedarf wird die Temperatur des Wassers über eine mit PV-Strom betriebene Wärmepumpe in jedem Gebäude erhöht. Auf diese Weise können die im Quartier ansässigen Unternehmen von der Nutzung eines „Abfallprodukts“ profitieren und so ihren CO2-Fußabdruck verringern.

  • Strom

In einem kompetitiven Markt sicherten sich CyrusOne und BEOS für das gesamte Projekt eine umfassende Stromversorgung von 150 MVA bei 110 kV. CyrusOne beabsichtigt außerdem, in zahlreiche Baumaßnahmen zu investieren, um einen neuen redundanten Hochspannungsnetzanschluss und ein eigenes Umspannwerk für die Rechenzentren und den gesamten Campus zu schaffen.

Die spezielle Architektur soll eine höhere Effizienz bei der Stromverteilung ermöglichen, sodass jedes Gebäude des Quartiers die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen maximieren kann und sich an den erwarteten Energieeffizienzzielen der deutschen Gesetzgebung orientiert. Das Design des Rechenzentrums umfasst zudem PV-Zellen auf dem Dach zur Stromerzeugung für die Bürobereiche und andere Nebenräume.

  • Biodiversität & Gemeinschaft

CyrusOne und BEOS AG haben gemeinsam das Gelände von Altlasten aus der Chemieproduktion und von Kampfmitteln befreit. So wird dem Industriepark neues Leben eingehaucht. Das Projekt als Ganzes wird die effiziente Nutzung der bestehenden Strukturen und den schonenden Umgang mit Ressourcen fördern und Freiräume für Biodiversität, Freizeit und Erholung schaffen.

Die von CyrusOne geplanten Initiativen zur Förderung der biologischen Vielfalt haben deshalb Priorität: Die ökologische Landschaftsgestaltung soll die Artenvielfalt erhöhen und Lebensräume für wild lebende Tiere schaffen. Es werden 5.500 m² Grünflächen angelegt und über 60 Bäume gepflanzt. Mehr als 1.800 m² der Gebäudewände und -dächer werden begrünt, was nicht nur einen ästhetisch ansprechenden Anblick für die ansässige Bevölkerung schafft, sondern auch die Luftqualität durch die Filterung von Schadstoffen, die Verringerung von Lärm und die Unterstützung der Wärmeregulierung verbessert.