Baugenehmigungen: Kein Aufschwung in Sicht – Neue Regierung muss den Wohnungsbauturbo schnell starten
Laut den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurde im Februar 2025 in Deutschland der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt. Das sind 2,3 Prozent oder 400 weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit ist der leichte Anstieg der beiden vorangegangenen Monate schon wieder gestoppt – von einem echten Aufschwung kann keine Rede sein.
Dazu Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Die neuen Baugenehmigungsahlen zeigen: Der dringend benötigte Aufschwung beim Wohnungsbau bleibt aus. Angesichts des dramatischen Wohnraummangels in Deutschland ist das ein fatales Signal. Und das in einem Land, in dem jährlich mindestens 60.000 neue bezahlbare Mietwohnungen und 100.000 Sozialwohnungen gebraucht würden. Davon sind wir derzeit meilenweit entfernt.
Die nächste Bundesregierung muss deshalb schnell handeln und den Wohnungsbauturbo starten. Sie muss den Wohnungsbau zur Chefsache machen und ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg bringen, das den Bau bezahlbarer Wohnungen wieder möglich macht. Dazu gehört vor allem ein kraftvolles Zinsförderprogramm mit einer Zinssubvention auf ein Prozent, das Investitionen wieder wirtschaftlich tragfähig macht.
Zugleich brauchen wir dringend mehr Bauland – und zwar schneller, einfacher und bezahlbar. Der Bund muss das Baugesetzbuch entsprechend ergänzen und dem Wohnen bei Abwägungsfragen klaren Vorrang einräumen. Zu teure Effizienzstandards und weitere Auflagen müssen vermieden werden – stattdessen muss bei den Auflagen abgeschichtet werden und es darf nur der Regelstandard gelten. Es geht jetzt darum, mehr Wohnfläche pro Euro zu schaffen. Der Koalitionsvertrag enthält dazu einige gute Punkte.
Was wir brauchen, ist eine echte konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen. Denn wenn Deutschland die Kehrtwende beim Wohnungsbau nicht schafft, wird die Gesellschaft am Ende die Zeche zahlen.“