Baustart für modernen Forschungscampus in Berlin-Adlershof
Neubau eines Laborgebäudes für das Bundesamt für Materialforschung und -prüfung
In Berlin-Adlershof entsteht der Neubau GBD 149 für die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), der den Beschäftigten exzellente Forschungsbedingungen bieten wird. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Bundesbau Baden-Württemberg errichten gemeinsam mit ihren Partnern moderne Labore für elf Fachbereiche inklusive Werkhallen mit Krananlagen sowie Büros für die Verwaltung. Der Neubau entsteht in unmittelbarer Nähe zu zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität. Nun starteten die Bauarbeiten.
Die Arbeiten im Tiefbau mit dem Aushub der Baugrube werden voraussichtlich bis Anfang September andauern. Anschließend erfolgt die Betonage des Untergeschosses. Im März wird die Spundwand eingebracht, im April und Mai erfolgt die Erstellung der Sohle als unterer Abschluss der Baugrube. Die Übergabe des Gebäudes an die BAM ist für 2029 geplant.
Forschen und Prüfen für die Sicherheit in Technik und Chemie
Der Neubau ist notwendig, da zahlreiche Gebäude, Einrichtungen und Labore, welche die BAM aktuell nutzt, noch aus der Gründerzeit stammen und zum Teil nicht mehr den hohen Anforderungen an zeitgemäße Forschungsarbeit genügen. In der wissenschaftlich-technischen Bundesoberbehörde kümmern sich mehr als 1.500 Beschäftigte im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz um die Sicherheit in Technik und Chemie. Sie erarbeiten neue Sicherheitsstandards, die in nationale wie internationale Gesetze und Regelungen einfließen, und beraten die Bundesregierung unter anderem zur sicheren Energiewende und anderen wichtigen Zukunftsfragen. Hierbei steht jeweils der Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern im Fokus.
Nachhaltiger Neubau
Die BAM strebt mit dem Campus die Optimierung der Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeitenden an. Die neu geschaffenen Räumlichkeiten sollen die Innovation und Kreativität fördern und somit die Qualität und Effizienz ihrer Forschungstätigkeiten steigern. Nachhaltigkeitsaspekte spielen während des Baus und dem späteren Betrieb eine wichtige Rolle: Bepflanzte Innenhöfe und begrünte Dächer des Neubaus tragen zu einem guten Stadtklima bei, Photovoltaikanlagen erzeugen erneuerbare Energie aus Sonnenlicht. Für den Laborbau und die Außenanlagen wird die Silberzertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) angestrebt.
Integrierte Projektabwicklung (IPA)
Der Neubau entsteht im Rahmen einer Integrierten Projektabwicklung (IPA) mit neuem Vertragsmodell eines Mehrparteienvertrags: Die BImA als Bauherrin und der Bundesbau Baden-Württemberg als Bauherrenvertreter arbeiten von Anfang an mit Burckhardt Architektur (Objektplanung/Architektur), Buro Happold (TGA-Planung), W. Markgraf (Erweiterter Rohbau), Rud. Otto Meyer Technik (TGA-Ausführung) und Apleona R&M (Ausbau) in einem interdisziplinären Team partnerschaftlich zusammen. Die frühe Zusammenarbeit von Planung und Ausführung soll die termin- und kostengerechte Realisierung des Bauprojekts sichern. Dieses partnerschaftliche Modell bei öffentlichen Bauprojekten ist unter anderem in den USA, Kanada, Australien und Finnland bereits weit verbreitet und gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung.