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Baustarts bei Büros brechen um 68 % gegenüber Peak in 2022 ein

Berlin, 30.01.2025

Die Ergebnisse in Kürze:

  • Flächenrückgang im Bürosegment liegt bei 7 % gegenüber dem Vorjahr, -13,5 % gegenüber 2022
  • 68% weniger Baustarts in Q4/2024 gegenüber Peak in Q2/2022
  • Moderate Erholung bei ESG-konformen Flächen in Top-Lagen erwartet

Der Projektentwicklermarkt für Büros befindet sich weiter im Abwärtstrend. Flächenrückgang sowie abnehmende Baustarts und weitere Verzögerungen belasten das Segment dauerhaft.

Das zeigt die jüngste Auswertung zum 31.12.2024 von rund 23.000 Projekten über alle Segmente, die zwischen 2021 und 2028 in Bau, in Planung oder fertiggestellt sind. Gemäß dem bulwiengesa-Tool „Development Monitor“ sinkt die Gesamtfläche im Bürosegment auf rund 31 Mio. m² und verringert sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 7 %. Am stärksten hat es in diesem Segment die B-Städte betroffen,
deren Rückgang um 12,6 % am höchsten ausfällt.

Felix Embacher MRICS, Generalbevollmächtigter bei bulwiengesa: „Die Standortfaktoren für Büros spielen eine entscheidende Rolle. Verzögerungen in Citylagen liegen durchschnittlich bei 1,4 Quartalen, in der Peripherie bereits bei 1,8. Top-Lagen in A-Städten wie Berlin, München oder Hamburg bleiben gefragt.“

Am 23. Januar fand zu den Zahlen aus dem Development Monitor ein Webinar statt, zu dem sich rund 600 Interessierte angemeldet hatten. Im Gespräch über die Zahlen des gesamten Projektentwicklermarkts und im Speziellen über die Assetklasse Büro wurden Einschätzungen gegeben und Trends diskutiert.

Baustarts und Verzögerungen

Weniger neue Projekte und Flächen werden im Bürosegment begonnen: Während im Peak Q2/2022 rund 1,1 Mio. m² neue Büroflächen in die Entwicklung gingen, beträgt das Neuvolumen in Q4/2024 nur noch rund 350.000 m². Dies bedeutet einen Rückgang um etwa 68 %. Viele Projektentwickler in der Assetklasse Büro warten weiterhin ab.

Diskussionsteilnehmer Oliver Fuchs, Head of Development bei HB Reavis, einem internationalen Projektentwickler für moderne Büros, ordnet diese Phase so ein: „Es ist die Zeit, bereits geplante Projekte auf den Prüfstand zu stellen und mit gezielten Maßnahmen noch besser, zukunfts- und anpassungsfähig zu gestalten. Solche Büroflächen werden am richtigen Standort auch in der Zukunft Mieter finden. “

Abb.: Baustarts – neues Büro-Projektvolumen, Stand 31.12.2024. Quelle: Development Monitor, RIWIS/bulwiengesa 2025.

Ausblick

Nach Einschätzung von Oliver Rohr, Bereichsleiter Büro und Gewerbe für Süd- und Westdeutschland bei bulwiengesa, hat sich das Marktniveau für die Assetklasse Büro konsolidiert. „Trotz der aktuellen Zurückhaltung gibt es Entwickler, die ohne Vorvermietung bauen, um vorbereitet zu sein, wenn der Markt wieder anzieht. 2025 erwarte ich eine moderate Erholung – vor allem bei ESG-konformen Neubauflächen in Top-Lagen. Die Spitzenumsätze vergangener Jahre bleiben jedoch außer Reichweite.“