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Berliner Büromarkt mit ersten Erholungstendenzen

Berlin, 05.03.2025

Nach zwei Jahren rückläufigen Flächenumsatzes zeichnet sich am Berliner Büroflächenmarkt eine Trendwende ab. Mit 578.000 m² vermieteter Fläche verzeichnet die Hauptstadt einen Anstieg von 15,6% gegenüber dem Vorjahr. Das zeigen aktuelle Erhebungen des Recherche-Teams von Engel & Völkers Commercial Berlin auf Basis aktueller Marktdaten.

Büroflächenmarkt zeigt erste Erholungstendenzen

Die allgemein angespannte Situation auf dem Immobilienmarkt, welche seit der Pandemie im Jahr 2020 anhielt, scheint sich allmählich zu entspannen. Inflationssorgen, hohe Energiepreise und gestiegene Baukosten dämpfen zwar weiterhin die Marktaktivität, doch erste Erholungstendenzen sind erkennbar. „Wir sehen einen signifikanten Anstieg des Flächenumsatzes und spüren wieder eine steigende Nachfrage.“, sagt Aissatou Frisch-Baldé, Abteilungsleiterin für gewerbliche Vermietung bei Engel & Völkers Commercial Berlin.

Großflächige Vermietungen gewinnen wieder an Bedeutung

Während 2023 vor allem kleinere und mittlere Flächen bis 2.500 m² nachgefragt wurden, kehrte 2024 die Nachfrage nach größeren Büroflächen zurück. 43% des gesamten Flächenumsatzes entfielen auf Mietverträge über 5.000 m².

Die öffentliche Hand spielt weiterhin eine zentrale Rolle: Rund ein Drittel des gesamten Flächenumsatzes wurde durch staatliche Institutionen generiert. Besonders gefragt sind Lagen innerhalb des S-Bahn-Rings, die über eine gute infrastrukturelle Anbindung verfügen, sowie moderne Büroflächen mit hoher Energieeffizienz.

Leerstand steigt weiter – Durchschnittsmieten legen leicht zu

Die Spitzenmieten für Büroflächen in Berlin verharren bereits das dritte Jahr in Folge bei 45,00 Euro pro m², wohingegen die Durchschnittsmieten um gut ein Prozent auf 28,90 Euro pro m² zulegten. Dies ist durch die vermehrten Anmietungen im kleinflächigeren Segment zu erklären. Einen deutlichen Anstieg von 5,7% Prozent auf 6,5% verzeichnete ebenfalls der Leerstand, was auf die steigenden Untervermietungen und die Entwicklung vieler neuer Flächen aber das Ausbleiben der Nachfrage für diese zurückzuführen ist. „Wir sehen weiterhin den Effekt neu fertiggestellter Büroflächen bei gleichzeitig stabiler Nachfrage. Der kurzfristig erhöhte Leerstand dürfte in den kommenden Jahren durch ausbleibende Bauaktivitäten im Bürosegment wieder leicht sinken.“, prognostiziert Aissatou Frisch-Baldé.

Positive Marktentwicklung erwartet

„Wir gehen davon aus, dass sich alle Marktsegmente erholen werden und erwarten dieses Jahr einen erneuten Anstieg des Büroflächenumsatzes. Denn der Trend zum Home-Office scheint gebrochen, da viele Unternehmen mit dem Gedanken spielen, das hybride Arbeiten abzuschaffen – so auch JP Morgan, welches eine hundertprozentige Back to Office-Policy eingeführt hat. Zudem setzen Unternehmen wie auch öffentliche Einrichtungen wieder verstärkt auf größere Büroflächen.“, so Aissatou Frisch-Baldé.