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Bürovermietungsmarkt Berlin: Nutzer sind wieder aktiver, Leerstände nehmen vor allem in peripheren Lagen zu

Berlin, 08.10.2024
Übersicht Bürovermietungsmarkt Berlin Q3-2024
  • Flächenumsatz von rund 423.400 m² – leicht über Vorjahresniveau
  • Spitzenmiete stabil bei 45,00 EUR/m², Durchschnittsmiete sinkt ggü. Q2 2024 um 10 % auf 24,90 EUR/m²
  • Ausblick 2024: Flächenumsatz leicht über Vorjahresniveau, steigende Leerstände

Der Büroflächenumsatz in Berlin belief sich im bisherigen Jahresverlauf auf 423.400 m². Davon entfielen 48.300 m² beziehungsweise etwa 11 % auf Eigennutzer, was auch dazu beitrug, dass der Flächenumsatz 1,2 % über dem Vorjahresniveau lag. Im langfristigen Vergleich liegt der Flächenumsatz allerdings 27 % unter dem Durchschnitt (Q1-Q3, 2024-2023). Karina Sauer, Associate Director und Teamleader Office Agency bei Savills in Berlin, kommentiert: „Der Flächenumsatz in Berlin liegt immer noch unter dem Vorkrisenniveau. Dennoch spüren wir im Vergleich zu den letzten Monaten eine Belebung der Nachfrage, wobei viele Nutzer auch einen Verbleib im Bestand prüfen. Vor allem die Möglichkeit kurzer Mietvertragslaufzeiten macht eine Verlängerung für die Nutzer oft attraktiv. Denn diese bevorzugen momentan zumeist kurz- bis mittelfristige Mietverträge, um flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren zu können. Bei langfristigen Mietverträgen ist hingegen eine stärkere Zurückhaltung zu beobachten“. Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, ergänzt: „Besonders aktiv sind kleine und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen IT, Medien und Kreativwirtschaft. Sie suchen flexible Flächenlösungen, um sich an veränderte Arbeitsbedingungen durch den Wandel zur hybriden Arbeitswelt anzupassen. Größere Technologieunternehmen und Unternehmen der ‚Old Economy‘ verhalten sich eher passiv, vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der hohen Homeofficequoten.“

Die Spitzenmieten sind im Vergleich zum Vorquartal stabil bei 45,00 EUR/m² geblieben, während die Durchschnittsmieten um 10 % auf 24,90 EUR/m² zurückgegangen sind. Die Leerstandsquote ist um 100 Basispunkte auf 6,2 % angestiegen. Damit liegt die Leerstandsquote erstmals seit 2011 wieder über 6 %. Karina Sauer ordnet ein: „Die steigende Leerstandsquote ist vor allem auf den geringeren Büroflächenbedarf durch hybrides Arbeiten zurückzuführen. Besonders betroffen sind periphere Lagen beziehungsweise jene mit schlechter Anbindung. Hier ansässige Unternehmen weisen häufig hohe Homeofficequoten und somit große Flächeneinsparpotenziale auf. Zentrale Lagen, wie Mitte, Kreuzberg oder der Kurfürstendamm, sind aufgrund der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und der Nähe zu geschäftlichen Netzwerken weiterhin sehr beliebt, sodass es hier deutlich weniger Leerstände gibt.“

Für den weiteren Jahresverlauf geht Savills von einer gleichbleibenden Nachfrage aus. Der Flächenumsatz dürfte leicht über dem Wert des Vorjahres liegen. Die Spitzenmiete dürfte weiterhin stabil bleiben, während die Leerstände weiter anwachsen.

Weiterführende Informationen

https://www.savills.de