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Bürovermietungsmarkt in Hamburg Q4-2024: Öffentliche Hand stützt Flächenumsatz – Privatwirtschaftliche Nutzer zögern Umzüge hinaus

Hamburg, 09.01.2025
Bürovermietungsmarkt Hamburg im Überblick
  • Flächenumsatz von 397.500 m² (- 7,2 % ggü. Vorjahr)
  • Spitzen- und Durchschnittsmiete gegenüber Vorquartal stabil bei 35,50 EUR/m² bzw. 21,50 EUR/m²
  • Ausblick: Stabiler Flächenumsatz und konstante Spitzenmiete

Im Jahr 2024 wurde am Hamburger Bürovermietungsmarkt ein Flächenumsatz von 397.500 m² verzeichnet. Maßgeblich dazu beigetragen hat die öffentliche Hand, die einen Anteil von 19 % am Flächenumsatz ausmachte. Dennoch lag der Gesamtflächenumsatz 7 % unter dem Vorjahr und 22 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Matthias Huss, Director und Head of Hamburg Office bei Savills, ordnet ein: „Die erhöhte Aktivität der öffentlichen Hand hat den Flächenumsatz in Hamburg gestützt. Die privatwirtschaftlichen Akteure waren hingegen deutlich zurückhaltender. Einerseits haben viele von ihnen insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Situation ihre Anmietungsentscheidungen zurückgestellt. Andererseits finden Umzugswillige oft nicht das passende Angebot. Denn viele wollen eine hochwertige Fläche anmieten, die zu ihren neuen Arbeitsplatzmodellen passt. Diese sind aber kurzfristig kaum verfügbar, da ein Großteil der Neubauflächen in Hamburg bereits belegt ist.“ So weist die Hansestadt für die kommenden zwei Jahren die höchsten Vorvermietungsquoten der Top-6-Städte auf. Für 2025 sind bereits 90 % der Neubauflächen vermietet und für 2026 liegt die Quote bei 70 %. Huss kommentiert: „Da zudem keine spekulativen Projektentwicklungen auf dem Markt sind, müssen Nutzer bei Projektanmietungen mit Vorlaufzeiten von 24 bis 36 Monaten rechnen.“

Zudem besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach zentralen Lagen, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt: Der Teilmarkt City hatte im vergangenen Jahr mit 22 % den höchsten Anteil am Flächenumsatz, gefolgt von der HafenCity mit 15 %. „Doch nicht alle Nutzer entscheiden sich für einen Neubau im Zentrum. Denn in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sind viele von ihnen kostensensibel und weichen deshalb auch auf weniger attraktive Lagen oder Gebäude aus. Allerdings müssen die Standorte gut erreichbar sein und periphere Lagen mit unzureichender Verkehrsanbindung haben es schwer“, kommentiert Huss.

Gegenüber dem Vorquartal ist die Leerstandsquote um 20 Basispunkte auf 4,4 % gestiegen. Im Vergleich zu den anderen Top-6-Städten ist die Leerstandsquote aber immer noch die zweitniedrigste. Trotz des gestiegenen Leerstands blieb die Spitzenmiete – vor allem aufgrund des knappen Angebots – stabil bei 35,50 EUR/m². Matthias Huss blickt auf die kommenden Monate: „Angesichts der anhaltenden Konjunktursorgen der Unternehmen und der begrenzten Verfügbarkeit von Top-Flächen rechnen wir mit einem Flächenumsatz auf Vorjahresniveau.“