CANZLER plant Schulneubau und Sanierung der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Göttingen – Erstes Schulgebäude der Stadt dieser Größenordnung in Holzhybridbauweise
Die Planungs- und Beratungsgesellschaft CANZLER, ein Unternehmen der SOCOTEC Gruppe, ist gemäß Vergabeverordnung von der Stadt Göttingen beauftragt worden, einen Neubau und die Sanierung der Bestandsgebäude an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (G-S-G) zu planen. Beim Holzhybridneubau gilt es, die Technik so in die Architektur zu integrieren, dass diese nicht sichtbar ist und die Ästhetik nicht stört. Bei der Bestandssanierung stehen Flächenoptimierungen und die energetische Ertüchtigung nach dem „Klimaplan Göttingen 2030“ und dem Hochbaustandard im Vordergrund.
Steigende Schülerzahlen, neue Unterrichtskonzepte und inklusive Ansätze erfordern eine zukunftsgerechte Weiterentwicklung des Gebäudestandstands zu einer Integrierten Gesamtschule für etwa 1.400 Schulkinder. Die Schule umfasst zusammen mit der Godehard Grundschule zehn Gebäude mit einer Bruttogesamtfläche von 30.750 qm.
Neubau als nachhaltiger Ort des Lernens
Im ersten Schritt entsteht bis voraussichtlich Sommer 2026 ein bedarfsgerechter Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von 3.250 qm in Holzhybridbauweise im Passivhausstandard, für den eine DGNB-Zertifizierung in Gold angestrebt wird. Der von CANZLER entworfene barrierefreie Baukörper ist als Ort des Lernens mit Wohlfühlatmosphäre konzipiert. Nach vorgegebenem Raumprogramm enthält er die Flächen für die Jahrgänge 9 und 10, davon zwölf Unterrichts- sowie Fach- und Differenzierungsräume. Als Ort des Ankommens und Verweilens dient ein offenes Eingangsfoyer mit sichtbaren BSH-Stützen und einer breiten Treppe mit Sitzflächen; es öffnet sich als Luftraum zum Dach und fungiert in Verbindung mit dem Bereich „Darstellendes Spiel“ als Veranstaltungsraum. Analog dazu umfasst das Obergeschoss eine Lehrküche und Nebenräume. Die Außenzonen im Erdgeschoss sind für Klassenräume und Inklusionsbereiche, die Mittelzone für dienende Räume wie etwa Technikflächen bestimmt.
Da der Nachhaltigkeitsgedanke sowohl beim Bau als auch im Betrieb im Vordergrund steht, dominieren ökologische, organische und natürliche Materialien. Sichtbare BSP-Decken kontrastieren mit weiß verputzten Wänden und Sichtbeton. Außen wird sich das Gebäude mit vorgefertigten Holzfassadenelementen und großzügigen Fensterflächen als architektonisches Highlight der G-S-G präsentieren. „Die Herausforderung bei dem Neubau besteht darin, die Technik optisch unsichtbar in die Architektur zu integrieren“, erläutert Stefanie Graebe, die verantwortliche Architektin von CANZLER. „In puncto Nachhaltigkeit wird Holz als Konstruktionsmaterial im Verhältnis zum Untergeschoss aus Stahlbeton deutlich überwiegen.“
Platz für Inklusionsräume
Anschließend erfolgt voraussichtlich die Sanierung der Bestandsgebäude, zunächst der Gebäudekomplex D, E und F von 1976. Dort befinden sich die Jahrgänge 5 und 6, die Mensa, die Bibliothek, naturwissenschaftliche Fachräume und die Verwaltung. Um die Gebäudehülle des Stahlbetonskelettbaus energetisch zu sanieren, werden Betonelemente zunächst zurückgebaut und überstehende Betonkonsolen abgetrennt, dann wird eine vorgefertigte Fassade aus Holzfertigelementen mit Fenstern und Verschattungselementen wärmebrückenfrei montiert. „Wir gewinnen durch die vorgehängte Fassade Raum und können mittels Umstrukturierung der Klassenräume erforderliche Inklusionsräume ergänzen. Zudem werden die Flure zur Fassade hin geöffnet, um sie besser zu belichten“, führt Graebe aus. Zwischen den Gebäuden entsteht ein Aufzug, der den Gebäudekomplex barrierefrei und krankentragengerecht zugänglich macht. Eine neue Haustechnik senkt die Energieverbräuche, ergänzt um eine Lüftungsanlage verbessert sich die Luftqualität in den Klassenräumen. Zur Erzeugung von CO2-neutralem Strom wird eine Photovoltaikanlage installiert.
CANZLER erweitert mit der Geschwister-Scholl-Gesamtschule seine Expertise im Bereich der Bildungsbauten und zeigt, wie diese an heutige Anforderungen angepasst werden können.
