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Dreigeschossiger Holzbau erweitert das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen

Mehr Platz für Krebsforschung in Heidelberg

Heidelberg, 25.09.2024
Lichte Räume und eine angenehme Atmosphäre innen, spannungsreiche Architektur mit großzügiger Dachterrasse und Dachvorsprüngen außen: Dank des dreigeschossigen Neubaus aus Holz, verwirklicht von Rubner und Partnerunternehmen, kann das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen in Zukunft noch umfangreicher forschen.

Als vor 13 Jahren der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen im Neuenheimer Feld in Heidelberg eröffnet wurde, war klar: Das Haus soll Mitarbeitende wie PatientInnen mit einer freundlichen Atmosphäre empfangen. Diesen Anspruch führt nun ein neuer freistehender, dreigeschossiger Holzbau fort, der mit viel sichtbarem Holz im Inneren eine warme, lichte Umgebung schafft. Formal fügt sich der Neubau in den bestehenden Kontext ein und ergänzt die Materialvielfalt der bereits vorhandenen Materialien Glas, Putz und Stahl. Mit Holz fiel die Wahl auf einen nachwachsenden, CO2-bindenden Rohstoff, der der zukunftsweisenden Forschung ein nachhaltiges Zuhause gibt. In dem 59 Meter langem Bau bieten Büro- und Seminarräume nun mehr Platz für die translationale Krebsforschung, deren Ziel es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Behandlungspraxis zu übertragen. Der architektonische Entwurf von Behnisch Architekten stellte spannende Herausforderungen an den Holzbau und machte damit Rubner Ingenieurholzbau zum idealen Projektpartner. Für die Tragwerksplanung zeichneten Pfefferkorn Ingenieure in Stuttgart verantwortlich. Rubner setzte den gesamten Holzbau – Struktur und Hülle – um.

Eiche in der Fassade, Treppenläufe aus BauBuche

Der Neubau ist eine Komposition verschiedener Holzarten: Die Tragstruktur besteht aus Fichte-Brettschichtholz, die Holz-Glas-Fassade aus Eiche-Brettschichtholz, die Treppenläufe aus BauBuche und die Fassaden gestaltenden Brüstungsbänder aus Kerto-Q-Furnierschichtholz. Die Treppe war hierbei ein Novum im Holzbau: Jeder Treppenlauf besteht aus einem Stück. Hierzu blockverklebte Rubner BauBuche und sägte aus dem Block die Treppenstufen. Der Treppenlauf trägt sich damit quasi selbst. Auch an weiteren Stellen im Inneren verleihen viele sichtbare Holzoberflächen den Räumen eine warme, angenehme Atmosphäre für Austausch und Arbeiten. Spannende Herausforderungen für den Holzbau waren die auskragenden Brettsperrholz-Decken, Terrassenvor- und Rücksprünge der versetzt angeordneten Geschosse. Optisch besonders ansprechend ist die großzügige, überdachte Dachterrasse und das umlaufende, auskragende Hauptdach. Auch mit dem nicht-rechteckigen Grundriss und dem Dach als Faltwerk stellte der architektonische Entwurf hohe Ansprüche an die Umsetzung in Holzbauweise, bei der sich die langjährige Expertise von Rubner in der Umsetzung individueller Bauprojekte auszahlte.

Eng getaktete Montage

Der neue Holzbau entstand auf dem bestendenden Gelände des NCT – zwischen dem klinischen Bereich der beiden Tageskliniken und der Straße Im Neuenheimer Feld. Die Hauptmontage war eng getaktet und musste unter engen Platzverhältnissen und mit begrenztem Lagerplatz erfolgen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit, die Rubner mit allen Beteiligten in solchen Projekten pflegt, sowie die langjährige Erfahrung und hohe Expertise der Mitarbeitenden ermöglichte den reibungslosen Ablauf. Finanziell unterstützt wurde der Neubau sowie der Erweiterungsbau durch das Land Baden-Württemberg. Insgesamt stehen dem NCT, einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Deutschen Krebshilfe (DKH), nun über 2.500 Quadratmeter mehr Nutzfläche zur Verfügung.

Zahlen und Fakten

  • Standort: 69120 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 280
  • Auftraggeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), 69120 Heidelberg
  • Architektur: Behnisch Architekten, 70197 Stuttgart
  • Tragwerksplanung Holzbau: Pfefferkorn Ingenieure, 70195 Stuttgart
  • Nutzfläche: 2.600 m²
  • Fertigstellung: 08/2023
  • Mengen und Massen Holzbau:
    • 3.400 m² Brettsperrholz
    • 66 m³ Brettschichtholz Konstruktion
    • 1.600 m² Holz-Glas-Fassade