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Flächenumsatz in Köln legt um fast 80 Prozent zu

Büroanmietungen durch das Jobcenter treiben Ergebnis voran

Köln, 14.04.2025

Der Jahresbeginn auf Kölns Bürovermietungsmarkt lief besonders stark: Mit einem Flächenumsatz von 68.300 m² wurde nicht nur das Vorjahresquartal deutlich um 79 Prozent übertroffen, sondern auch der fünfjährige Mittelwert um 15 Prozent. Zudem rangiert der bisherige Umsatz 2025 auf demselben Niveau wie der Zehnjahresschnitt. Es fanden 69 Abschlüsse statt – der zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Dementsprechend waren die Abschlüsse durchschnittlich umso größer.

„Der Bürovermietungsmarkt steht dieses Quartal durch die Anmietungen des Jobcenters Köln besonders stark da“, sagt Knut Kirchhoff, Niederlassungsleiter JLL Köln. Linksrheinisch mietet die Einrichtung in der Vitalisstraße 310-316 und rechtsrheinisch im „Düxx“ in der Siegburger Straße 239-241 in Messe/Deutz und macht die öffentliche Verwaltung damit zur aktivsten Branche. Außerdem mietete der Prüfungsverband deutscher Banken etwa 2.900 m² im „Quincy“ in der City.

Allerdings müsse man die Jobcenter-Anmietungen als Sondersituation betrachten, so Kirchhoff. „Die Nachfrage ist weiterhin zurückhaltend, große Gesuche werden oftmals pausiert oder abgebrochen. Konsistent sind hingegen kleinere Gesuche, die für eine anhaltende Aktivität auf dem Kölner Markt sorgen. Unabhängig der Größe erfordern aber nahezu alle Prozesse eine wesentlich längere Zeit.“

Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten sowie der noch nicht abgeschlossenen Homeoffice-Thematik befinden sich Nutzer in einer komplexen Gemengelage: „Unternehmen in Köln wünschen sich maximale Flexibilität und fragen zunehmend kurze Mietvertragslaufzeiten von etwa drei Jahren nach“, berichtet Kirchhoff. 

Dabei bricht die Nachfrage nach modernen und nachhaltigen Flächen nicht ab, besonders die Beraterbranche wünscht sich qualitativ hochwertige Flächen. Allerdings herrscht nach wie vor ein Mangel insbesondere an kurzfristig verfügbaren Flächen in zentralen Lagen. Eigentümer versuchen deshalb, ihr Angebot proaktiv zu verbessern, um Mitbewerber zu übertreffen, zum Beispiel mit stark nachgefragten Stellplätzen mit E-Ladesäulen. „Der Druck auf die Eigentümer hat sich verstärkt, sie müssen vieles in Bewegung setzen, um Nutzer von ihren Flächen zu überzeugen“, sagt Kirchhoff.

Seit dem Vorjahresquartal hat die Leerstandsquote um zehn Basispunkte auf nun 4,4 Prozent zugelegt. Keine Veränderung gab es bei der Spitzenmiete, die nach wie vor 32,50 Euro/m² beträgt.