Unternehmen

Frauen sind Zukunftsgestalterinnen einer klimafreundlichen Immobilienbranche

24.09.2024
Susann Bollmann (DENEFF), Anastasija Radke (KVL Group), Kassem Taher Saleh (Bündnis 90/Die Grünen), Barbara Hagedorn (FutureWe), Sarah Ruschkowski (Metabuild/Immofrauen), Anna Jasper-Martens (E.ON) und Christina Wendland (Art-Invest)

Gemeinsam mit der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) hatten die Frauen in der Immobilienwirtschaft vergangene Woche Mittwoch, am 11. September 2024, zu einer Diskussionsrunde unter dem Titel „Baustelle Zukunft: Wieso Nachhaltigkeit mehr Frauen braucht“ eingeladen.

Warum Frauen Zukunftsgestalterinnen der klimafreundlichen Immobilienbranche sind, zeigte die spannende und hochkarätig besetzte Paneldiskussion, die die Bedeutung weiblicher Perspektiven und Kompetenzen für den Übergang zu einem klimaneutralen Gebäudebestand hervorhob und sich drei wesentlichen Fragstellungen widmete:

  • Welche Werte prägen den Wandel?
  • Wie lassen sich Herausforderungen gemeinsam meistern?
  • Und inwiefern kann Resilienz als Antwort auf komplexe Herausforderungen dienen?

“Wir beobachten den wachsenden Einfluss von Frauen in den Führungsetagen der Immobilien- und Energieeffizienzbranche. Um das volle Potenzial weiblicher Expertise für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu nutzen, gibt es aber noch viel zu tun. Mit Veranstaltungen wie diesen bringen wir den Stein ins Rollen und Diskutieren über Mut, Zusammenhalt und Innovationskraft.“, sagt Sarah Ruschkowsi, Vorstandsmitglied der Immofrauen.

„Nachhaltigkeit braucht Frauen: Heterogene Teams fördern nicht nur Innovation, sondern auch Zusammenarbeit und Empathie über die eigene Branche hinweg – Schlüsselfaktoren für die Mammutaufgaben unserer Zeit. Durch unser Netzwerk wollen wir Frauen in männerdominierten Berufen gezielt stärken und gemeinsam den Weg in eine nachhaltige Zukunft gestalten.“ so Susann Bollmann, Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF).

Nachhaltigkeit steht heute für Qualität und Zukunftsfähigkeit und umfasst weit mehr als ökologische Themen oder Energieeffizienz. Mehr weibliche Perspektiven in Führungspositionen fördern nachhaltigere Entscheidungen und stärken die Innovationskraft der Branche für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Vorstand verfolgen oft eine stärkere Umweltleistung, detailliertere Berichterstattung und engagiertere grüne Strategien verfolgen[1].

Im Panel diskutierten dazu Fach- und Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft:

  • Barbara Hagedorn, Gründerin und CEO von FutureWe, berichtete über ihre Erfahrungen als Unternehmerin und ihr Herzensprojekt „Frau am Bau“ und sprach darüber wie sie ihre Vorhaben, mehr Frauen auf die Baustelle zu kriegen mit Hartnäckigkeit und langem Atem durchgesetzt hat. Es gelte „Berge in den Köpfen“ derer zu versetzen, die noch an alten Rollenbildern festhängen.
  • Anna Jasper-Martens, CEO E.ON Energy Infrastructure Solutions Germany, sprach über ihre langjährige Erfahrung in der Energiewirtschaft und wie sie die Dekarbonisierung und den Ausbau Erneuerbarer Energien vorantreibt. Dabei sei der fokussierte Austausch mit den Bestandshaltern enorm wichtig. Nur so ließen sich innovative Ideen entwickeln, wie z. B. Grubenwasser in Essen für das Nahwärmenetz zu nutzen
  • Anastasija Radke, Geschäftsführende Gesellschafterin der KVL Group, engagiert sich für innovative Wege im Bauwesen und den offenen Austausch in der Branche und sprach über die Rückkehr zur Vereinfachung und Enttechnisierung sowie dem Mut zur positiven Verschwendung von Ressourcen, um Innovationen in Unternehmen zu fördern.
  • Dipl.-Ing. Kassem Taher Saleh, Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen und Obmann im Ausschuss Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Klima und Energie und im Ausschuss für Menschenrechte ergänzte die Diskussion mit seiner politischen Perspektive, dass Geld nicht das Problem sei und Planbarkeit und das Zurückgewinnen des Vertrauens viel wichtigere Faktoren ind. Es brauche Visionäre, insbesondere in Krisenzeiten, die eine positive Stimmung mitgeben.
  • Christina Wendland, Senior ESG Managerin bei Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG gab Einblicke in die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien für ein klimafreundliches Immobilienportfolio und wie essenziell dabei die Betrachtung des einzelnen Assets, der Ableitung der wirklich sinnvollen Maßnahmen und dem engen Austausch mit den kommunalen Versorgern ist.

Es gibt nicht die eine Lösung, um Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung im Gebäudesektor voranzubringen.  Darin sind sich alle Panellisten einig.

Fazit:

Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung im Gebäudesektor:

Eine Reduzierung der CO2-Emissionen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung des Gebäudebestands erfordert innovative Lösungen und eine engere Zusammenarbeit mit der Energiewirtschaft.

Frauen in Führungspositionen und Diversität:

Diverse Teams funktionieren besser. Frauen leisten wichtige Beiträge zur Branche, nicht nur auf Führungsebene, sondern auch in technischen Berufen.

Politische Unterstützung und Regulierungen:

Es braucht klare politische Leitlinien und eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft. Unternehmen benötigen mehr Planungssicherheit und regulatorische Klarheit, um langfristige Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte zu tätigen.

Die positive Resonanz der Gäste verdeutlichte einmal mehr, wie entscheidend die Vielfalt an Perspektiven für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft in der Immobilienbranche ist.

Wir danken Susann Bollmann von der DENEFF-Geschäftsleitung und Sarah Ruschkowski, COO der Metabuild GmbH und Vorstandsmitglied der Frauen in der Immobilienwirtschaft für die Moderation und der KVL Group für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

[1] BCG Bright House Blog Series about Environmental and Social Impact: https://bcgbrighthouse.com/thinking/female-leadership-climate-action/

Weiterführende Informationen

https://immofrauen.de/