Büro | Märkte

Hamburg: „Öffentliche Hand“ mietet jeden zweiten Quadratmeter Bürofläche

Hamburg, 01.10.2024
Der Hamburger Markt für Büroflächenvermietung erzielte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Flächenumsatz von 315.000 m².

• Robert C. Spies registriert in den ersten drei Quartalen einen Flächenumsatz von 315.000 m²
• Vermehrte Vertragsverlängerungen aufgrund fehlender Flächenoptionen
• Ausblick: Vermehrt Großgesuche in den kommenden Monaten erwartet

Der Hamburger Markt für Büroflächenvermietung erzielte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Flächenumsatz von 315.000 m². Insbesondere die letzten drei Monate waren sehr dynamisch, sodass das aktuelle Quartalsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um rund 33.000 m² höher ausfällt. Die Nachfrage nach zeitgemäßen Büroflächen ist weiterhin hoch – ausschlaggebend für eine Anmietung sind nach wie vor Lage, Zustand sowie ein qualitativ hochwertiger Ausstattungsstandard.

„Öffentliche Hand“ dominiert das Marktgeschehen im dritten Quartal

Fast jeder zweite Quadratmeter geht auf eine Anmietung durch die „Öffentliche Hand“ zurück – denn diese dominiert mit rund 46 Prozent des Gesamtflächenumsatzes das Marktgeschehen. „Die Transaktionen seitens der Stadt Hamburg werden perspektivisch noch einmal zunehmen“, prognostiziert Gordon Beracz, Leiter für Büroflächenvermietung bei Robert C. Spies in Hamburg, und ergänzt: „Es wird geschätzt, dass auf die „Öffentliche Hand“ sogar bis Mitte 2025 weiterhin ein Großteil des Gesamtflächenumsatzes entfallen wird.“

Spitzenmiete für Neubauflächen gestiegen

Die geringe Anzahl an Neubauentwicklungen lenkt den Fokus weiter stark auf den Bestand. Dieser muss sich heute mehr denn je den neuen Marktanforderungen stellen, denn die Nachfrage konzentriert sich nahezu ausschließlich auf Büroflächen, die modernsten Anforderungen gerecht werden. Die bereits seit Jahresbeginn vorherrschenden Unsicherheiten bei geplanten Projektentwicklungen in Bezug auf mögliche Insolvenzen von Projektpartnern beeinflussen weiter das Marktgeschehen. Verlässliche Projektpartner, eine hohe Eigenkapitalquote sowie eine gewisse Vorvermietungsquote sind maßgeblich für die Realisierung von Neubauvorhaben. In der Folge sind zunehmend Eigennutzer auf dem Büromarkt aktiv. „Gleichzeitig haben sich die Angebotsmieten für Neubauflächen aufgrund des Kostendrucks erhöht – hier ist die Bereitschaft der potenziellen Mieter aktuell gering, diese hohen Büromieten auch zu bezahlen“, berichtet Gordon Beracz. So gibt es aktuell vermehrt Prolongationen, da kaum passende Flächen in den bevorzugten Lagen und zu angemessenen Mietpreisen im Neubausegment zu finden sind.

Während sich die Durchschnittsmiete mit aktuell 19,50 EUR/m² stabil zeigt, hat die Spitzenmiete in den letzten drei Monaten deutlich um 1,50 EUR/m² angezogen und liegt bei 34,50 EUR/m².

Ausblick: Gesamtflächenumsatz kann 400.000 m²-Marke erreichen

„Die Prognose aus dem Jahresbericht 2023 wird sich bestätigen und der Gesamtflächenumsatz 2024 wird voraussichtlich etwa 400.000 m² erreichen“, gibt der Büroimmobilienexperte einen Ausblick. Das wäre nach 2020 zwar das zweitschlechteste Jahresergebnis der letzten Jahre, jedoch bleibt die dynamische Nachfragesituation unverändert bestehen. In den kommenden Monaten werden auch diverse Großgesuche außerhalb der städtischen Akteure erwartet.