Holzbau wird unverzichtbar für Investoren
- ESG-Anforderungen steigern die Nachfrage nach Holzbau bei institutionellen Investoren
- Serielle Bauweise bietet Lösungen gegen den Fachkräftemangel sowie die steigende Nachfrage nach Wohnraum
- Holzhybridbau kombiniert die Vorteile von Holz, Stahl und Beton für ressourcenschonende Gebäude
- Bedarf an politischer Unterstützung besteht weiterhin
Der Holzbau spielt zukünftig eine immer wichtigere Rolle bei institutionellen Investoren. Angesichts der wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Baugeschwindigkeit wird die Holzbauweise zu einer realistischen und wirtschaftlichen Option bei Investitionen im Immobilienmarkt. Besonders bei steigender Nachfrage nach Wohnraum und dem gleichzeitig wachsenden Bedarf an ressourcenschonendem Bauen wird Holz als nachwachsender Rohstoff als Lösung immer relevanter. Nichtsdestotrotz bedarf es einer bundesweiten Förderung seitens der Politik, um Problemen wie dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Entbürokratisierung voranzubringen.
Dies sind die zentralen Ergebnisse der Pressekonferenz „Holzbau im Fokus: Wie wirtschaftlich ist die Holzbauweise für Entwickler und Investoren?“, an der Stefan Anderl, Geschäftsführer ELK TECH, Benedikt Scholler, Head of Consulting & Prokurist LIST Eco, Yannik Hansen-Schütz, Geschäftsführer Archy Nova Projektentwicklung, und Sun Jensch, Geschäftsführerin KOALITION für HOLZBAU, teilnahmen.
Zunehmende Relevanz des Holzbaus für institutionelle Immobilieninvestoren
„Wir beobachten eine zunehmende Nachfrage nach ökologischen und nachhaltigen Bauweisen. Durch die steigenden ESG-Anforderungen werden institutionelle Investoren künftig gar nicht mehr um den Holzbau herumkommen“, erklärt Sun Jensch, Geschäftsführerin der KOALITION für HOLZBAU. Auch in der EU wird nachhaltiges Bauen ähnliche Auswirkungen haben, da klimaneutrales Bauen und verwandte Maßnahmen die Nachfrage institutioneller Investoren deutlich steigern werden. Ein Problem stellen jedoch die derzeitigen politischen Vorschläge dar: „Die aktuellen Koalitionsverhandlungen sind nicht ausreichend, um ein echtes Investitionsklima für Investoren zu schaffen. Es braucht skalierbare Lösungen, um den jährlichen Investitionsbedarf von rund 100 Milliarden Euro im Wohnungsbau zu decken“, sagt Jensch.
Holz als Antwort auf Fachkräftemangel und steigende Wohnraumnachfrage
Holz als nachwachsender Rohstoff ist aufgrund seiner Flexibilität und lokalen Verfügbarkeit ideal mit der seriellen Bauweise vereinbar. Indem die normalerweise auf der Baustelle stattfindenden Abläufe in eine kontrollierte und geschützte Umgebung verlagert werden, können nicht nur die Bauzeit verkürzt und die Lärmbelastung für Anwohner reduziert, sondern auch dem Fachkräftemangel effektiv entgegengewirkt werden. „Deutschland hat einen steigenden Bedarf an Wohnraum, den der konventionelle Bau aus den verschiedensten Gründen im Moment gar nicht mehr erfüllen kann“, erklärt Stefan Anderl, Geschäftsführer von ELK TECH.
Für eine erfolgreiche Umsetzung von seriellen Bauprojekten sieht Anderl die Standardisierung als eines der relevantesten Punkte, da das die Prozesse sowohl auf Planungs- als auch auf Genehmigungsseite erheblich vereinfachen würde. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Kosten im Holzbau aus. „Wenn der Holzbau nicht leistbar ist, ist er nicht nachhaltig“, betont Anderl. „Effizienter Holzbau erfordert ein Umdenken in den Planungsprozessen. Holz stellt nicht nur einen Rohstoff, sondern ein ganzes System dar, welches zu 100 Prozent in die Planung integriert werden muss.“
Effiziente und nachhaltige Baulösung
Holzbau wird zunehmend relevant für institutionelle Investoren – vor allem angesichts der steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Baugeschwindigkeit. Auch der Holzhybridbau kann hier eine effiziente Lösung bieten: „Holz, als nachwachsender Rohstoff, bietet dabei die ökologischen Vorteile, CO2 zu binden. In Kombination mit den strukturellen Eigenschaften von Stahl oder Beton entstehen stabile und ressourcenschonende Gebäude, die den Anforderungen moderner Bauprojekte gerecht werden“, sagt Benedikt Scholler, Head of Consulting & Prokurist bei LIST Eco.
„Wir beobachten, dass Holzbau zunehmend als die ökologisch sinnvollste und CO2-speichernde Bauweise erkannt wird“, ergänzt Yannik Hansen-Schütz, Geschäftsführer von Archy Nova Projektentwicklung. Trotz der anfänglich höheren Baukosten bietet der Holzbau einen Mehrwert, sowohl in der Reduzierung von Heizkosten als auch in der verbesserten Luftqualität durch die Eigenschaften des Materials. Dennoch bleibt ein zentrales Problem: „Es bedarf einer politischen Unterstützung, um den Holzbau als nachhaltige Bauweise weiter zu fördern, etwa durch vereinfachte Brandschutzvorschriften und bundesweite Förderprogramme“, fordert Hansen-Schütz.