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ICG-Leitfaden zeigt, wie ESG-Ziele in moderne Unternehmensführung integriert werden

Berlin, 14.04.2025

Mit dem neuen Leitfaden „Vergütungssysteme als Teil nachhaltiger Unternehmensführung“ veröffentlicht das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) fundierte Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die ihre strategischen Nachhaltigkeitsziele wirksam in der Organisation verankern wollen. Damit wird insbesondere das “G” von ESG betrachtet. Der Leitfaden zeigt praxisnah, wie Kompensationssysteme gezielt genutzt werden können, um ESG-Ziele operativ umzusetzen und die Führungsverantwortung auf allen Ebenen zu stärken.

„Nachhaltige Kompensationssysteme helfen dabei, strategische Nachhaltigkeitsziele operativ wirksam zu machen“, erklärt Burkhard Dallosch, ICG-Vorstandsmitglied und Mit-Autor des Leitfadens. „Doch ohne eine glaubwürdige und konsequent gelebte Führungs- und Feedback-Kultur, ohne systematische Information der Mitarbeitenden über zum Beispiel Unternehmensziele, Strategien und die an sie gerichteten Erwartungen, funktioniert kein Vergütungssystem effizient – seine Effektivität bleibt dann deutlich eingeschränkt.“

Ein zentrales Element des Leitfadens ist die Empfehlung, Vergütungssysteme um nicht monetäre Faktoren zu erweitern. Diese stärken die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens im Unternehmen und tragen dazu bei, ganzheitliche Leistungskriterien zu etablieren – etwa in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.

Die Auswahl geeigneter Nachhaltigkeitskriterien sollte auf Basis des Konzepts der doppelten Wesentlichkeit erfolgen. Dieses Prinzip, das für berichtspflichtige Unternehmen gemäß CSRD verbindlich ist, eignet sich laut ICG auch hervorragend für alle anderen Unternehmen der Branche. Es hilft, sowohl aus unternehmensinterner als auch gesellschaftlicher Perspektive relevante Themen zu identifizieren und systematisch in die Steuerung einzubeziehen.

Zudem betont der Leitfaden, dass die Integration von Nachhaltigkeitszielen in Vergütungssysteme ein kritischer Erfolgsfaktor für die tatsächliche Umsetzung von ESG-Strategien sein kann. Sie lenkt Aufmerksamkeit und Ressourcen auf diese Themen – insbesondere auf den Führungsebenen und in den Aufsichts- und Kontrollorganen, die strategische Herausforderungen ohne diesen Impuls oft nicht mit ausreichender Priorität behandeln würden.

„Wenn Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil der Vergütung wird, wird sie auch Teil des täglichen Führungsverhaltens“, so Dallosch. „Und genau das ist der Schlüssel, um Fortschritte nicht nur zu kommunizieren, sondern tatsächlich zu erreichen.“

Der neue ICG-Leitfaden richtet sich an Unternehmen, die Vergütung als aktives Steuerungsinstrument verstehen und ihre Governance-Strukturen im Sinne nachhaltiger Unternehmensführung weiterentwickeln wollen.

Werner Knips, ICG-Gründer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender: „Gerade in diesen Zeiten, wo das Thema Nachhaltigkeit auf der Prioritätenliste einiger Unternehmen nicht mehr so weit oben steht, ist es für langfristig, werteorientierte Firmen wichtig, sich glaubwürdig zu positionieren und entsprechende Ziele wirkungsvoll umzusetzen. Hierzu dient ein spezifisches Führungs- und Vergütungssystem.”