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In Top-7-Städten steigen die Preise für Eigentumswohnungen wieder leicht

Düsseldorf, 13.08.2024

Aengevelt Immobilien analysiert erste Anzeichen für die Trendwende an den Immobilienmärkten. Nachdem die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien fünf Quartale lang in Folge gesunken waren, zeigt der Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamts erstmals wieder einen Preisanstieg in zumindest einem Marktsegment: In den Top-7-Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) war im ersten Quartal 2024 erstmals seit eineinviertel Jahren wieder ein moderater Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal zu beobachten.

Der Zinsanstieg hatte dazu geführt, dass die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Preise für Wohnimmobilien seit dem 4. Quartal 2022 stetig sanken. Wenn die Zinsen steigen, dann werden von Kapitalanlegern niedrigere Preise für Eigentumswohnungen geboten, damit der Abstand der Renditen zu den Erträgen festverzinslicher Wertpapiere erhalten bleibt. Analog bieten auch Selbstnutzer niedrigere Preise, um die gestiegenen Finanzierungskosten zumindest teilweise auszugleichen.

Die Zinsen für Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung waren im Lauf des Jahres 2022 von rd. 1,0 % auf bis zu 4,2 % angestiegen, um dann zum Januar 2024 wieder auf rd. 3,4 % zu sinken. Im Verlaufe 2024 stieg das Zinsniveau für 10-jährige Darlehen zunächst um 0,26 Prozentpunkte, reduzierte sich aktuell indessen wieder zurück auf Jahresanfangsniveau. Dieser Rückgang hat nach Analysen von DIP-Partner Aengevelt Immobilien indessen noch nicht ausgereicht, um eine Stabilisierung oder erste Rückbildung des Immobilienpreisniveaus auf breiter Front auszulösen. Vielmehr ist im Segment Eigentumswohnungen in den Top-7-Städten, das von Kapitalanlegern, die besonders empfindlich auf Veränderungen des Zinsumfelds reagieren, dominiert wird, immerhin der Beginn einer Trendwende festzustellen.

Dazu verweist Aengevelt darauf, dass die am 8. Juni 2024 erfolgte Senkung der Leitzinsen durch die EZB dazu führte, dass sich der Zinssatz für Baudarlehen, der ab Jahresanfang zwischenzeitlich wieder 3,75 % erreicht hatte, in der ersten Augustwoche auf 3,46 % fiel.

Ob die EZB weitere Zinssenkungsschritte unternehmen wird, ist derzeit noch unklar, da die Inflationsrate in der Eurozone im Juli 2,6 % betrug und damit die Zielmarke von 2,0 % recht deutlich verfehlte, die die EZB als angestrebten Ausgangspunkt für weitere Lockerungen ihrer Geldpolitik vorgab. Aengevelt sieht hierbei als eines der Hauptrisiken in der Entwicklung der Rohöl- und Erdgaspreise, die insbesondere von der weiterhin unsicheren politischen Lage im Mittleren Osten beeinflusst wird.

Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter des DIP-Gründungspartners Aengevelt: „Die ersten Indikatoren auf eine noch verhaltene Trendwende bei der Entwicklung der Immobilienpreise verdichten sich. Antizyklisch agierende Käufer sollten zumindest nicht mehr auf Preissenkungen zu hoffen, sondern die Gunst der Anfangsentwicklung nutzen, um jetzt noch attraktive Abschlüsse zu tätigen, bevor die Preise für marktgerechte Immobilien dann im üblichen Zyklenverlauf wieder auf breiterer Front anziehen.“