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Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen entwickelte sich solide

Düsseldorf, 16.07.2024
Logistikmarkt Nordrhein-Westfalen: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung).
  • Flächenumsatz von rund 720.000 m²* im ersten Halbjahr 2024 – 17 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023
  • Neubauanteil von 53 Prozent
  • Big-Box-Leerstand bei lediglich 1,2 Prozent
  • Spitzenmieten legten um bis zu 17 Prozent zu

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen einen Flächenumsatz von 720.000 m². Das sind 17 Prozent über dem ersten Halbjahr 2023. 15 Prozent des Flächenumsatzes entfielen auf Eigennutzer. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der Flächenumsatz am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen entwickelte sich sehr stabil und entspricht fast genau dem Durchschnitt der fünf vorangegangenen ersten Halbjahre“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics und Teamleiter für das Marktgebiet Nordrhein-Westfalen bei CBRE in Deutschland.

Mit einem Flächenumsatz von 217.000 m² war das Ruhrgebiet im ersten Halbjahr 2024 das aktivste Marktgebiet in Nordrhein-Westfalen. Hier verdoppelte sich der Flächenumsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Noch deutlicher war der Anstieg in der Region Köln, in der nach 34.000 m² im Vergleichszeitraum nun 163.000 m² umgesetzt wurden. Fast eine Verdreifachung gab es zudem in der Region Mönchengladbach – hier wurden 69.000 m² erfasst. Dieser Anstieg in der Region Mönchengladbach ist jedoch fast vollständig auf eine Vermietung in Hückelhoven über 64.000 m² zurückzuführen. Rückläufige Flächenumsätze gab es hingegen in der Region Düsseldorf (minus sechs Prozent auf 98.000 m²) sowie im übrigen Nordrhein-Westfalen (minus 50 Prozent auf 173.000 m²).

Mit 322.000 m² Flächenumsatz stellten Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändlern) die im ersten Halbjahr aktivste Branche (der Flächenumsatz stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 30 Prozent). Auf Logistikunternehmen entfielen 233.000 m² (minus 15 Prozent) und auf Produktionsunternehmen 137.000 m² (plus 273 Prozent). 

Innerhalb der letzten zwölf Monate stieg die Spitzenmiete deutlich an. In den Regionen Düsseldorf und Köln stieg sie um jeweils zehn Prozent auf 8,80 Euro pro m² und Monat. In der Region Mönchengladbach und im Ruhrgebiet stieg sie gar um jeweils 17 Prozent (auf sieben Euro beziehungsweise auf 7,90 Euro). „Das Gleichgewicht aus vorhandenem Neubau, wenig Bestandsalternativen und der passenden Nachfrage trug maßgeblich zum Anstieg der Spitzenmieten bei“, sagt Koepke.

Der Big-Box-Leerstand in Nordrhein-Westfalen betrug Ende des zweiten Quartals 2024 lediglich 1,2 Prozent. „Neubauflächen werden trotz der konjunkturell herausfordernden Lage in Deutschland in Nordrhein-Westfalen noch immer recht gut von der Nachfrage absorbiert“, beobachtet Koepke. Insgesamt lag der Neubauanteil am Flächenumsatz bei 53 Prozent. Auch die vier größten Abschlüsse im ersten Halbjahr entfielen aus Neubauten.

Ausgewählte Flächenumsätze Nordrhein-Westfalen H1 2024 Quelle: CBRE

Ausblick auf das Gesamtjahr 2024

„Aktuell deutet sich ab, dass der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen seine bisherige Dynamik fortsetzen kann. Entscheidend für die Gesamtbilanz wird sein, wie schnell logistikgeeignete Brownfields umgesetzt werden und so signifikante Flächenumsätze generieren. Kommunale Grundstücke beziehungsweise Greenfields werden immer mehr für andere Nutzungen vorgehalten, wie Produktion, High-Tech oder sogar Data-Center“, sagt Koepke.

*Außerhalb von Düsseldorf erfasst CBRE nur Abschlüsse ab 5.000 m².