Irebs-Studie German Debt Project 2020: „Corona-Pandemie: Schock, aber keine Krise – bisher“

- Das Neugeschäft der gewerbeimmobilienfinanzierenden Banken nahm 2019 wieder zweistellig zu. Für 2020 rechnen die Banken mit einem deutlichen Rückgang, wobei die Bandbreite der Wachstumsaussichten sehr groß ist. - Im Zuge der Corona-Pandemie schränkten die Banken insbesondere den Zugang zu Finanzierungen von Hotel- und Non-Food-Einzelhandel stark ein. Zunehmend rechnen Banken auch mit Nachfrageeinbußen bei Büroimmobilien und werden vorsichtiger. Logistik- und Wohnungsfinanzierungen sind die großen Stabilitätsanker in der Krise. Hier wurde das Geschäft eher ausgeweitet. - Bei den Finanzierungsausläufen (LTVs) zeigt sich eine wachsende Vorsicht der Banken zum einen und der Anlagedruck eigenkapitalstarker Investoren zum anderen. 2019 nahmen die LTVs gegenüber dem Vorjahr leicht ab und dürften 2020 sogar in Richtung 58 % sinken. - Der Margendruck hielt 2019 weiter an, vor allem bei einfachen Standard-Wohnungsfinanzierungen. Bei gewerblichen Finanzierungen konnten die Bruttomargen nicht zuletzt dank der Offenheit für Projektfinanzierungen in den letzten Jahren gehalten werden. 2020 zeigte zwei sehr unterschiedliche Jahreshälften; in der ersten Hälfte weiteten sich die Margen sprunghaft, in der zweiten Jahreshälfte begannen sie wieder in Richtung des Vorjahresniveaus zu sinken. - Die meisten Banken rechnen damit, dass sich das Geschäft mit Mezzanine-Finanzierungen in den nächsten Jahren ausweiten wird, weil die strengen Eigenkapitalauflagen und der anhaltende Anlagedruck von Investoren für Kapitalbedarf sorgen.

17.09.2020
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