Marktbericht Berlin: Vermarktungsdauer bei Wohnimmobilien sinkt deutlich
- Die durchschnittliche Vermarktungsdauer sank in beiden Segmenten und betrug im dritten Quartal 2024 bei Ein- und Zweifamilienhäusern 68 Tage, bei Eigentumswohnungen 88 Tage
- Auch das Angebot verringerte sich in beiden Segmenten – im dritten Quartal 2024 standen 1.858 Häuser sowie 6.609 Eigentumswohnungen zum Verkauf
- Der Durchschnittspreis für ein Haus sank 2023 um 10,6 Prozent auf rund 631.412 Euro, Wohnungspreise verzeichneten lediglich ein Minus von 1,4 Prozent und verweilten bei rund 406.986 Euro
Die deutsche Hauptstadt Berlin ist nicht nur die größte Stadt Deutschlands, sondern gleichzeitig auch eine der am schnellsten wachsenden Metropolen in ganz Europa. Die Bedeutung als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum zieht Jahr für Jahr immer mehr Menschen an, die ihren Lebensmittelpunkt in die Hauptstadt verlegen und sie somit zu einer äußerst begehrten Wohnlage machen. Im aktuellen Marktbericht für Wohnimmobilien in Berlin werfen die VON POLL IMMOBILIEN Experten (www.von-poll.com) einen Blick auf die Entwicklung der Vermarktungsdauer und des Immobilienangebots[1] von 2019 bis 2024 sowie der Transaktionszahlen und durchschnittlichen Immobilienpreise[2] von 2012 bis 2024 in den Premium- und Trendlagen der Stadt.
„Berlin gilt als einer der dynamischsten Standorte – nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Vergleich. Die Stadt ist eine lebendige Mischung aus Geschichte – Berlin ist das Symbol für die deutsche Wiedervereinigung – und Moderne. Die Kombination aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verleiht Berlin seinen unverwechselbaren und zugleich einzigartigen Charakter“, sagt Ulf Sobeck, Geschäftsstellenleiter der beiden VON POLL IMMOBILIEN Shops in Prenzlauer Berg und Pankow. Und weiter: „Die Stadt bietet vielfältige Möglichkeiten und hält für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis die passende Wohnlage parat. Außerdem punktet Berlin mit seinen relativ moderaten Lebenshaltungskosten – vor allem im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen – und stellt somit ein attraktives Wohnumfeld für eine Vielzahl von Menschen dar.“
Sinkende Vermarktungsdauer bei rückläufigem Immobilienangebot
Das Immobilienangebot belief sich im dritten Quartal 2024 auf insgesamt 1.858 Ein- und Zweifamilienhäuser. Damit ist das Angebot an zum Verkauf stehenden Häusern in Berlin nach dem Höchststand von 3.563 angebotenen Häusern im dritten Quartal 2023 zum vierten Mal in Folge gesunken. Die Vermarktungsdauer von Ein- und Zweifamilienhäusern hat sich hingegen deutlich reduziert. Während Häuser im dritten Quartal 2023 im Schnitt 112 Tage auf dem Markt verweilten, betrug die Vermarktungsdauer im dritten Quartal 2024 nur noch 68 Tage. Das Angebot im Segment der Eigentumswohnungen fiel im dritten Quartal 2024 mit 6.609 angebotenen Immobilien deutlich umfangreicher aus als im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser. Der höchste Wert wurde jedoch auch hier bereits im dritten Quartal 2023 mit insgesamt 14.314 zum Verkauf stehenden Wohnungen erreicht. Die Vermarktungsdauer in diesem Segment hat sich vom zweiten Quartal 2023 mit durchschnittlich 162 Tagen beinahe halbiert auf 88 Tage im dritten Quartal 2024.
Im Jahr 2023 fanden insgesamt 13.869 Transaktionen auf dem Berliner Immobilienmarkt statt, was einem Rückgang von 22,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Anteil an verkauften Ein- und Zweifamilienhäusern belief sich dabei auf 2.117 Objekte – ein Rückgang von 12,4 Prozent verglichen mit 2022. Auch der Durchschnittspreis für ein Haus sank im Jahresvergleich um 10,6 Prozent auf rund 631.412 Euro. Die restlichen 11.752 Verkäufe wurden im Segment der Eigentumswohnungen durchgeführt, wobei auch hier ein Rückgang von 23,7 Prozent im Vergleich zu 2022 zu verzeichnen ist. Der durchschnittliche Preis für eine Wohnung blieb hingegen mit einem Minus von 1,4 Prozent relativ stabil bei circa 406.986 Euro. Während das Preisniveau bei Bestandswohnungen von 2022 auf 2023 um 1,9 Prozent auf im Schnitt 5.493 €/m2 sank, fielen die Preise bei Neubauwohnungen um 5,4 Prozent auf 7.986 €/m2.
Aktuelle Premium- und Trendlagen
Als mit Abstand größte Stadt Deutschlands bietet Berlin vor allem eines: Vielfalt. Das spiegelt sich auch in den vielen unterschiedlichen Bezirken wider, von denen jeder ein einzigartiges Flair und somit auch Lebensgefühl bietet. Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte, die je nach Lage bis zu 15.000 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche aufrufen, überzeugen durch gehobene Eleganz mit prächtigen Altbauten und einem exklusiven Wohnumfeld, das vor allem gut situierte Käufer und internationale Investoren anzieht.
Kaufinteressenten, die ein etwas alternativeres Wohnumfeld suchen, werden in Bezirken wie Kreuzberg, Neukölln oder Friedrichshain fündig, weiß Sebastian Kusche, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN Berlin – Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln: „Diese Wohnlagen sind gerade bei jüngeren Interessenten sehr beliebt und bestechen durch eine kreative, lebendige Atmosphäre mit vielen Cafés, Bars, einzigartigen Boutiquen und zahlreichen Kultureinrichtungen, die für ein pulsierendes Lebensgefühl sorgen. Auch wenn sich die Preise in diesen Bezirken in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt haben, finden Käufer hier noch ein moderateres Preisniveau als beispielsweise im Berliner Westen. Für eine Eigentumswohnung müssen Käufer im Schnitt zwischen 5.000 Euro und 9.000 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage in den letzten Jahren erwarten wir in diesen Bezirken künftig weitere Wertzuwächse.“
Wer hingegen etwas ruhiger und grüner wohnen möchte, sollte sich im Bezirk Treptow-Köpenick, am Berliner Stadtrand, umsehen. „Treptow-Köpenick steht vor allem bei Familien und Naturliebhabern, die sich dem Trubel der Stadt etwas entziehen wollen, hoch im Kurs. Die unmittelbare Nähe zum Wasser und die zahlreichen Grünflächen verleihen dem Bezirk eine hohe Lebensqualität“, weiß Andreas Gräfenstein, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN Berlin – Treptow/Köpenick. Er fügt hinzu: „Die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen beginnen hier ab 5.500 Euro. Familien mit Kindern, die auf der Suche nach einem großen Haus mit Garten sind, zahlen im Schnitt zwischen 650.000 Euro und 1,3 Millionen Euro für ein entsprechendes Objekt.“
Eine weitere grüne und dabei äußerst exklusive Wohngegend bildet der Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit seinem repräsentativen Villengebiet, das sich vom Kurfürstendamm bis zum Wannsee erstreckt. Die weitläufigen Grundstücke und hochwertigen Immobilien in Zehlendorf, Grunewald und Dahlem zählen dabei zu den teuersten Wohnlagen der Hauptstadt. „Die Preise für Wohnimmobilien in den besten Lagen des Bezirks liegen deutlich über dem Berliner Durchschnitt. Ein- beziehungsweise Zweifamilienhäuser kosten im Schnitt zwischen 1,5 Millionen Euro und drei Millionen Euro – wobei eine exklusive Villa auf einem großen Grundstück auch schnell Preise von bis zu 7,5 Millionen Euro erreichen kann. Die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen rangieren je nach Lage und Ausstattung zwischen 8.000 Euro und 15.000 Euro“, erklärt Carmen Roloff, Geschäftsstellenleiterin bei VON POLL IMMOBILIEN Berlin – Lichterfelde/Lankwitz, Nikolassee/Wannsee und Grunewald.
Der detaillierte Marktbericht 2024 zu Berlin ist in allen Berliner VON POLL IMMOBILIEN Shops erhältlich und steht zudem auf der Website zur Verfügung unter: https://cdn.von-poll.com/Viewer/marktberichte/berlin-2024/index.html
[1]Die Angaben zur durchschnittlichen Vermarktungsdauer von Immobilien sowie die Angebotszahlen für die Jahre 2019 bis 2024 basieren auf den Auswertungen von GeoMap und VON POLL IMMOBILIEN Research (2024).
[2]Die Datengrundlage der Analyse beruht auf den aktuellen Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, also der Anzahl tatsächlich getätigter Transaktionen auf dem Wohnimmobilienmarkt, für die Jahre 2012 bis zum 1. Halbjahr 2024, GEWOS, empirica-regio (VALUE Markdaten) und VON POLL IMMOBILIEN Research (2024).
