Perlacher Forst: Anwohner wirken bei Neugestaltung mit
Workshop zur Siedlung „Perlacher Forst“
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) entwickelt ihre Münchner Wohnsiedlung „Perlacher Forst“ weiter und schafft bis zu 1.000 zusätzliche Wohnungen. Dabei soll der Charakter der „Ami-Siedlung“ erhalten bleiben und an künftige Herausforderungen angepasst werden. Rund 400 Interessierte hatten online, knapp 30 Mieterinnen und Mieter vor Ort die Gelegenheit, eigene Ideen für die Zukunft ihrer Siedlung in die Planungen einfließen zu lassen. Im Mittelpunkt der Workshops stand dabei die Diskussion über verschiedene Aspekte der sogenannten Grünen Höfe.
Die Idee, die bestehenden Zeilenbauten der Siedlung durch Neubauten mit grünen Innenhöfen (Grüne Höfe) zu ergänzen, hat sich im Zuge der bisherigen Diskussion mit Anwohnenden zur künftigen Gestaltung der Wohnsiedlung als ein näher zu beleuchtendes Thema erwiesen. Die Grünen Höfe sind offen für alle Anwohnenden des Quartiers und sollen sich zu einem Treffpunkt entwickeln. „Schon jetzt erleben wir in der Siedlung eine starke Gemeinschaft, die über Jahre gewachsen ist“, sagt Alexander Regnauer, Projektverantwortlicher in der zuständigen Münchner BImA-Hauptstelle Portfolio Management und ergänzt: „Diese gewachsenen Strukturen wollen wir weiterentwickeln und stärken, denn wenn hier einmal neue Menschen einziehen, sollen sie sich ebenfalls wohlfühlen.“
BImA veranstaltet Workshop mit Präsenz- und Online-Beteiligung
Der dazu von der BImA veranstaltete Workshop fand sowohl in Präsenz als auch online statt. Nach einer Einführung mit Impulsvorträgen der Projektbeteiligten hatten die zufällig ausgewählten Mieterinnen und Mieter mehr als drei Stunden Zeit, sich intensiv mit den Themen Architektur, Standorte und Nutzung der Grünen Höfe auseinanderzusetzen. Dabei konnten sie ihre Ideen und Alternativvorschläge einbringen und ihre Kritik und Anmerkungen direkt mit den Verantwortlichen der BImA, der Stadt München und den Planungsbüros diskutieren.
Parallel zum Präsenz-Workshop wurde ein Online-Format angeboten, an dem mehr als 400 Interessierte teilnahmen. Im Rahmen des Live-Streams wurden nicht nur die einführenden Vorträge übertragen. Die Online-Teilnehmenden hatten über einen Chat die Möglichkeit, direkt Fragen an die Projektbeteiligten zu richten, was über den Workshop hinweg rege genutzt wurde.
Die Grünen Höfe – Zusätzliche Treffpunkte und Mini-Oasen
Engagiert und intensiv diskutierten die Teilnehmenden beispielsweise über mögliche Ausgestaltungen, die von einzelnen Ladenlokalen über Kindertagesstätten bis hin zu Pflegestützpunkten und Spielorten für Kinder der Nachbarschaft reichten. Gleichzeitig können „Grüne Höfe“ auch mit entsprechender Bepflanzung für ein verbessertes Mikroklima innerhalb der Siedlung sorgen. „Sie sind uns als unsere Mieterinnen und Mieter wichtig. Deshalb wollen wir Ihre Anregungen in diesem frühen Planungsstadium aufnehmen und einfließen lassen“, betonte BImA-Vorstand Paul Johannes Fietz während der Veranstaltung. Zuletzt hatte der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München mit einem Aufstellungsbeschluss die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zur Nachverdichtung und Neugestaltung der ehemaligen amerikanischen Siedlung am Perlacher Forst beschlossen. Darin hatte sich die BImA verpflichtet, zusätzliche Beteiligungsmöglichkeiten neben der formalen Beteiligung anzubieten. In den kommenden Wochen wird die BImA ein ausführliches Protokoll veröffentlichen, das sowohl die wesentlichen Ergebnisse des Präsenz- als auch des Online-Workshops zusammenfasst als auch die im Chat gestellten Fragen aufarbeitet. Diese Ergebnisse werden dann planerisch geprüft.
Zur Siedlung
Die „Ami-Siedlung“ am Perlacher Forst entstand 1953, um den Angehörigen der US-Armee ein neues Zuhause zu bieten, damals noch auf Zeit. In den 1970er Jahren erfolgte eine Erweiterung, um den wachsenden Wohnraumbedarf zu decken.
Zur Wohnungsfürsorge
Ihre Wohnungen vermietet die BImA im Rahmen der Wohnungsfürsorge vorrangig an Bundesbedienstete. Das Ziel ist, dass zum Beispiel Bundespolizisten, Soldatinnen oder Handwerker mit ihren Familien eine bezahlbare Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsortes erhalten. Damit entlastet die BImA zudem aktiv angespannte Wohnungsmärkte wie in München. Sollte es bei einer Wohnung keinen Bedarf im Rahmen der Wohnungsfürsorge geben, bietet sie sie zu den gleichen Konditionen am freien Markt an.