Spitzenmiete für Frankfurter Büroflächen steigt auf 50 Euro/m²
Flächenumsatz 2024 sinkt auf historisch schwachen Wert
Ein schwaches zweites Halbjahr hat für einen mageren Flächenumsatz am Frankfurter Büromarkt gesorgt. Im Gesamtjahr 2024 wurden lediglich 370.600 m² Bürofläche neu vermietet. In den vergangenen 15 Jahren gab es nur 2020 ein noch niedrigeren Flächenumsatz (336.100 m²). Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus zwar nur acht Prozent, gegenüber den langjährigen Durchschnittswerten fällt der Rückgang dagegen mit 16 Prozent im Fünfjahres- und 24 Prozent im Zehnjahresmittel deutlicher aus.
Insbesondere zum Jahresende fehlten die Impulse. Im vierten Quartal lag der Umsatz mit 88.300 m² um fast die Hälfte unter dem zehnjährigen Durchschnitt. „2024 fehlten die Großabschlüsse. Fast alle großen Gesuche, die am Markt sind, wurden in das neue Jahr geschoben“, erläutert Suat Kurt, Senior Team Leader Office Leasing und Niederlassungsleiter JLL Frankfurt.
Für den mit Abstand größten Vertragsabschluss sorgte die Europäische Zentralbank, die 34.100 m² im Büroturm „Gallileo“ anmietet. Dahinter folgt der Baukonzern Strabag, der rund 10.000 m² des von ihm zu bauenden Bürohauses Seed im Frankfurter Europaviertel selbst nutzen wird. Insgesamt 500 Abschlüsse wurden 2024 gezählt, zwölf weniger als im Vorjahr. Zwei Drittel davon entfielen auf die Größenklasse „unter 500 m²“.
Gefragtester Teilmarkt war mit 89.800 m² die Bankenlage, dahinter reihen sich die Teilmärkte Ost (56.500 m²) und City (36.400 m²) sowie Eschborn (35.400 m²) ein. Die umsatzstärksten Branchen waren Banken und Finanzdienstleistungen mit 92.800 m², unternehmensbezogene Dienstleistungen mit 42.500 m² und Industrie mit 40.500 m².
Ungeachtet des schwachen Umsatzes und einer Leerstandsquote von mittlerweile 9,7 Prozent steigt die Spitzenmiete für Frankfurter Büros kontinuierlich und hat im vierten Quartal erstmals die 50-Euro-Marke geknackt. Im Laufe dieses Jahres rechnet Kurt mit einem weiteren Anstieg. „Vermieter von Büroflächen in Toplage und mit bester Qualität können sich über eine anhaltend hohe Nachfrage und steigende Mieten freuen. Alle anderen müssen sich dagegen ins Zeug legen, um ihre Flächen zu belegen.“
Für 2025 erwartet Kurt einen deutlich höheren Flächenumsatz von rund 450.000 m² bei einer wieder leicht sinkenden Leerstandsquote. „Allein die Großgesuche aus dem Finanzsektor summieren sich auf fast 150.000 m². Schaffen es all diese tatsächlich in diesem Jahr über die Ziellinie, könnte 2025 ein richtig gutes Vermietungsjahr werden.“