Stuttgarts Büromarkt erholt sich Schritt für Schritt
Drei Großabschlüsse und die öffentliche Verwaltung stützen den Markt
Mit einem positiven Signal hat der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt das Jahr 2024 beendet. Insgesamt 199.100 m² wurden umgesetzt und damit 26 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auf das vierte Quartal 2024 entfallen davon 54.100 m². Dennoch bleibt das Ergebnis hinter den Durchschnittswerten der vergangenen fünf Jahre um sieben Prozent beziehungsweise der vergangenen zehn Jahre um 20 Prozent zurück.
„Der Vermietungsumsatz des Jahres 2024 lag über den Ergebnissen der letzten Jahre. Einzig das Jahr 2022 stellt eine Ausnahme dar, da es durch einen hohen Eigennutzeranteil geprägt war“, sagt Georg Charlier, Niederlassungsleiter JLL Stuttgart. „2024 haben wir nur eine nennenswerte Anmietung durch einen Eigennutzer gezählt, dafür jedoch mit der öffentlichen Hand einen starken Umsatztreiber. Nichtsdestotrotz scheint sich der Vermietungsmarkt weiter zu erholen, wenngleich aufgrund der wirtschaftlich angespannten Gesamtlage nur in kleinen Schritten.“
Nachdem 2023 kein Abschluss von mehr als 10.000 m² stattfand, waren es 2024 bereits drei: Für den größten Abschluss zeichnet sich die Landeshauptstadt Stuttgart verantwortlich, die im dritten Quartal 26.400 m² im „Bollwerk“ in der City angemietet hat. Im „W2-Campus“ in Vaihingen-Möhringen haben sich die Stuttgarter Straßenbahnen bereits zu Jahresbeginn 13.900 m² gesichert. Den dritten Abschluss im Bunde tätigte Daimler Truck – der einzige Eigennutzer – zum Jahresende mit 11.700 m² im „Gate 11“ in Leinfelden-Echterdingen. Weiter hat das Beratungsunternehmen Deloitte 8.800 m² in der Eberhardstraße 1-5 in der City angemietet. Beliebtester Teilmarkt ist erneut die City mit 75.500 m² des Gesamtumsatzes, gefolgt von Vaihingen-Möhringen (45.300 m²) und Leinfelden-Echterdingen (21.300 m²). Markttreiber bleiben die öffentliche Verwaltung (46.000 m²) und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen (40.000 m²).
Nach kurzer Stagnation im abgelaufenen Jahr ist die Spitzenmiete erneut gestiegen: 37 Euro/m² und damit zwei Euro mehr als im Schlussquartal 2023 beträgt diese nun, während die Leerstandsquote im selben Zeitraum von vier Prozent auf 5,1 Prozent gestiegen ist. Fertiggestellt wurden 40.600 m², halb so viel wie 2023 und 65 Prozent weniger als im Fünf- sowie 61 Prozent weniger als im Zehnjahresschnitt. Allerdings befinden sich etwa 150.000 m² Büroflächen im Bau. „Mit weiteren Fertigstellungen werden sich Nutzer zunehmend für hochwertige, zentrale und ESG-konforme Büroflächen entscheiden. Das Resultat werden steigende Spitzenmieten, aber auch steigende Leerstände sein“, erklärt Charlier.
„Trotz der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage, gehen wir davon aus, dass im Jahr 2025 ein mit 2024 vergleichbares Vermietungsergebnis erzielt werden kann. Es befinden sich zahlreiche Gesuche auf dem Markt, welche 2025 zu einem Abschluss kommen werden.“