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Techem-Umfrage: Mildes Oktoberwetter sorgt erneut für Zurückhaltung beim Heizen

Neben milden Temperaturen spielt der Kostenfaktor eine zentrale Rolle für Heiz-Verzicht / Heizverhalten variiert je nach Energieträger, der das Gebäude versorgt / Smarte Heiz-Thermostate kommen nach wie vor selten zum Einsatz

Eschborn, 02.12.2024

Wie auch im Vorjahr überraschte der Oktober Deutschland mit ungewöhnlich hohen Temperaturen: Mit durchschnittlich 11,0 Grad Celsius war der Monat laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zwei Grad wärmer als in der durchschnittlichen Referenzperiode 1961 bis 1990. Insbesondere die zweite Monatshälfte fiel außergewöhnlich mild aus, sodass viele Haushalte beim Heizen noch von den vergleichsweise hohen Temperaturen profitieren konnten. So zeigt eine Umfrage des Eschborner Energiedienstleisters Techem, dass knapp zwei Drittel (61 %) der Befragten im Oktober nicht geheizt haben.

Dabei waren die Wetterbedingungen für diese Gruppe auch der Hauptgrund, auf das Heizen zu verzichten: Ganze 84 % sagten, die Raumtemperatur sei in diesem Zeitraum auch ohne Heizen noch angenehm genug gewesen. Diese Aussage wird gefolgt von der Sorge vor zu hohen Nachzahlungen
(24 %), dem bewussten Heizen aus Klimaschutzgründen (21 %) und der Unsicherheit über die aktuelle Höhe der Heizkosten (16 %). Somit war der Kostenfaktor neben den milden Temperaturen ebenfalls prominent vertreten als Grund für die Zurückhaltung. 

Von den Personen, die ihre Heizung bereits im Oktober angeschaltet haben, nutzte über ein Drittel
(33 %) diese für mehr als eine Woche, während 28 % sie lediglich ein bis drei Tage einschalteten. Besonders in den Abendstunden wurde am meisten geheizt (87 %). Der Fokus lag dabei auf dem Wohn- (86 %) und Badezimmer (48 %). In der Gruppe der Personen, die Sorge vor zu hohen Nachzahlungen haben, gaben 37 % an, das Heizen aufgrund der aktuell angespannten politischen Lage (Inflation, Energiekrise) unterlassen zu haben. Auf die Nachfrage, wie sie sich stattdessen gewärmt haben, werden klassische Hilfsmittel angeführt: So tragen 86 % wärmere Kleidung, 82 % nutzen Decken und 57 % konsumieren warme Getränke.

Richtiges Lüften und Heizen sind verstanden

Und das Nutzerverhalten variiert je nach Energieträger, der das Gebäude versorgt. Unter den Top-3-Heizungssystemen Erdgasheizung (45 %), Fernwärme (25 %) und Ölheizung (14 %) sticht besonders die Erdgasheizung hervor. 63 % der Befragten, die eine Gasheizung nutzen, gaben an, in dieser Heizperiode bereits geheizt zu haben. Auffällig ist die geringe Verbreitung von smarten Heizkörper-Thermostaten: Obwohl diese bei optimaler Nutzung und Programmierung Einsparpotenziale von bis zu 15 % ermöglichen, finden sie nur bei 4 % der Befragten Verwendung. Der überwiegende Anteil der Befragten senkt die Temperatur beim Verlassen des Hauses manuell, statt diese über Zeitprofile oder mobile Steuerungen bzw. Apps auf dem Smartphone zu steuern.

Mit Blick auf die effiziente Nutzung verschiedener Heizsysteme bewerten die Deutschen ihren Wissensstand insgesamt positiv: 59 % schätzen ihr Wissen über „energiesparendes Heizen“ als gut bis sehr gut ein. Beim „energiesparenden Lüften im Winter“ sind es sogar 72 %, die sich als gut informiert betrachten. Die Teilnehmenden wurden auch nach den Beweggründen gefragt, ihr Heiz- und Lüftungsverhalten zu ändern. Für 69 % geht es vor allem um Kostenersparnis, 50 % wollen Energie sparen, 42 % Schimmel vorbeugen und lediglich 34 % achten auf Wohlbefinden und Gesundheit.

Um Bewohnende beim Energiesparen zu unterstützen, hat Techem Tipps zum richtigen Heizen und Lüften zusammengestellt.