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Wohnen in Europa: Menschen in Deutschland sind beim Immobilienkauf zurückhaltender als ihre europäischen Nachbarn

Berlin, 22.07.2024

Gerade einmal 35,3 Prozent der Menschen in Deutschland betrachten den Immobilienkauf derzeit als sinnvolle Option. In anderen europäischen Ländern sehen die Menschen das anders: In Spanien (51,3 Prozent), den Benelux-Staaten (51,3 Prozent), Frankreich (48,7 Prozent) Italien (47,8 Prozent) ist der Immobilienkauf eine deutlich attraktivere Alternative zur Miete. Das ist das Ergebnis einer Befragung unter 5.179 Menschen in Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und den Benelux-Staaten.

Dementsprechend sehen die Kaufabsichten in Deutschland aus: Gerade einmal 26,6 Prozent würden kaufen statt mieten, wenn sie in den kommenden fünf Jahren umziehen müssten. Damit liegt die Bundesrepublik deutlich unter dem Durchschnitt der befragten Länder (50,7 Prozent). Ein Grund dafür ist das benötigte Eigenkapital für den Immobilienkauf. Zwei Drittel der Befragten in Deutschland (65,2 Prozent) geben an, dass sie nicht genug finanzielle Rücklagen haben, um sich eine eigene Immobilie zu kaufen. Lediglich in Spanien (70,1 Prozent) liegt diese Zahl höher. 58,9 Prozent gehen hierzulande zudem davon aus, auch in Zukunft nicht über genügend Ersparnisse für den Immobilienkauf verfügen zu werden.

Miete schlägt Kauf – aber nicht uneingeschränkt

Zwar wird auch das Thema Mieten in Deutschland skeptisch betrachtet. Lediglich ein Viertel (25,5 Prozent) hält dies für eine sinnvolle Option. Damit liegen die Menschen hierzulande jedoch immer noch deutlich über dem Durchschnitt aller befragten Länder (20 Prozent). Gerade in Italien (16,1 Prozent) wird die klassische Miete als wenig sinnvoll empfunden.

Die Hälfte der hierzulande Befragten (48,2 Prozent) geben an, dass sie Probleme haben, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Damit schätzen sie die Mietsituation jedoch immer noch optimistischer ein als die Umfrageteilnehmer in den anderen befragten Ländern (Durchschnitt: 54 Prozent). Die Hälfte der befragten Menschen in Deutschland (50,1 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass sie nicht dort leben können, wo sie wollen, weil die Miete zu hoch ist (Durchschnitt in allen Ländern: 58 Prozent). Sechs von zehn (58,8 Prozent) sagen, dass sie mieten, weil sie sich einen Immobilienkauf nicht leisten können (Durchschnitt in allen Ländern 62,4 Prozent).

Stadt schlägt Land bei der beliebtesten Lage

Menschen, die hierzulande in den kommenden fünf Jahren umziehen wollen, würden am liebsten in einer Großstadt (31,6 Prozent) wohnen. Drei von zehn (30,1 Prozent) würden eine kleinere Stadt bevorzugen. Gerade einmal 14 Prozent würden ein Zuhause auf dem Dorf präferieren. Befragt nach der Umgebung geben 43,6 Prozent an, dass sie am liebsten in einem Vorort beziehungsweise im Speckgürtel einer Stadt wohnen möchten. 28,7 Prozent würden die Innenstadt vorziehen. In allen befragten europäischen Ländern sieht das anders aus. Hier ist die Innenstadt am beliebtesten (40,6 Prozent), erst dahinter folgen die Randlagen (33,4 Prozent).

Die Umfrage wurde durch die Marktforschung von Kleinanzeigen sowie Schwesterunternehmen unter 5.179 Menschen in Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und den Benelux-Staaten durchgeführt. Sie basiert auf den Richtlinien der European Society for Opinion and Market Research (ESOMAR).