Wohnen | Märkte

Wohninvestments gehen immer – aber nicht mehr überall

Statement von Oliver Lederer, Leiter des Düsseldorfer Investment-Teams von DIP-Gründungspartner Aengevelt.

Düsseldorf, 22.08.2024

Mittlerweile hat fast jeder Marktteilnehmer die neuen Realitäten, nämlich stark gesunkene Preise für Immobilieninvestments, erkannt. Aber nicht jeder Verkäufer kann diese Realität auch umsetzen: Vor allem in A-Städten wie Düsseldorf stehen vorrangig bei institutionellen Investoren Immobilien mit zu hohen Kaufpreismultiplikatoren in den Büchern, um Käufer zu finden. Notwendige Korrekturen scheuen sie aber, um signifikante Portfolio-Abwertungen zu vermeiden, und “träumen“ lieber noch von Kaufpreisfaktoren um die 30-fache Jahreskaltmiete.

Deshalb haben Angebot und Nachfrage in A-Städten wie Düsseldorf preislich häufig immer noch nicht zusammengefunden. Entsprechend sank der Geldumsatz für Wohninvestments in der NRW-Landeshauptstadt 2023 auf nur noch rd. 443 Mio. Euro und lag damit ein Drittel unter dem Zehnjahresmittel.

Aktuell sind in Düsseldorf – wie in anderen Metropolen – vor allem technisch und energetisch aufzuwertende Bestände gefragt, die mit deutlichen Preisabschlägen erworben werden, um nach u.a. energetischer, ggf. geförderter Sanierung relevante Mieterhöhungspotenziale zu erzielen. Auch für veraltete Bürogebäude kann eine Umnutzung zu Wohnen eine lukrative Alternative darstellen, vorausgesetzt, der Einkaufspreis ist entsprechend gering.

Wer “klassische“ Wohn-Portfolien sucht, wird aktuell in C- und D-Städten fündig, weil hier die Buchwertkorrektur, falls überhaupt nötig, vergleichsweise gering ausfällt und deshalb auch die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer deutlich größer ist.