WOLFF & MÜLLER baut Porsche-KiTa
In Stuttgart-Zuffenhausen entsteht innerhalb eines Jahres ein zweigeschossiges Gebäude in Holzelementbauweise.
Stuttgart-Zuffenhausen: Hier haben sowohl Porsche als auch WOLFF & MÜLLER ihre Stammsitze. Im Herbst dieses Jahres hat der Sportwagenhersteller das Bauunternehmen mit der Werkplanung und schlüsselfertigen Erstellung einer Kindertagesstätte (KiTa) für die Betreuung von bis zu 80 Mitarbeiterkindern beauftragt. Am 17. September 2024 war Spatenstich inmitten des Porsche-Campus, im September 2025 soll die 2.600 m² große KiTa öffnen. „Wir erstellen das Gebäude zu einem Drittel als elementierten Holzsystembau. Die Vorfertigung spart nicht nur Zeit, sie ist auch wirtschaftlich sinnvoll und sichert eine hohe, gleichbleibende Qualität“, erklärt Patrick Malota, Leiter der Zweigniederlassung Serielles Bauen bei der WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG. Bei dem KiTa-Projekt kommen Building Information Management (BIM) und Lean Construction zum Einsatz. „Digitales und verschwendungsfreies Bauen hängen eng mit dem seriellen Bauen zusammen. Alles zusammen macht den Planungs- und Bauprozess sehr effizient“, so Malota.
Individualität trifft auf Vorfertigung
WOLFF & MÜLLER kombiniert bei dem Projekt serielles und konventionelles Bauen. Fundamente und Bodenteile entstehen vor Ort aus Beton. Beim eigentlichen Gebäude werden dann Holz-Systembauteile mit einer Vorfertigungsquote von 85 Prozent verwendet. Auf diese Weise ist es möglich, Decken und Wände samt Fenstern und Dachabdichtung in nur 14 Tagen zu errichten. Auch die vorgehängte Fassade aus Holz ist vorgefertigt. Der Ausbau der individuellen Innenräume wird wiederum konventionell getaktet. „Als großes Bauunternehmen können wir den Gesamtprozess optimieren und für jeden Teil des Gebäudes die Bauweise wählen, die am besten zu der Bauaufgabe und den Bedürfnissen des Kunden passt. Bei diesem Bauprojekt arbeiten wir mit der Firma Rhomberg aus Bregenz zusammen und nutzen deren Holz-Systembau“, erklärt Malota. Nachhaltigkeit spielt bei der KiTa eine große Rolle. Anders als bei einem Rohbau aus Stahlbeton brauchen vorgefertigte Holzelemente keine Schalung, sodass kaum Bauholz- und Betonabfall entsteht. Zudem ist die Konstruktion wesentlich leichter und benötigt daher geringere Fundamenthöhen und statische Aufwendungen. Auf Kunststoffe soll weitestgehend verzichtet werden.
Beruf und Familie vereinbaren
Mit der KiTa erweitert Porsche das Betreuungsangebot für die Kinder der Mitarbeitenden. Ziel ist, Eltern noch stärker bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen und damit gleichberechtigte Karrierechancen zu ermöglichen. „Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Porsche-Strategie. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Kinder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in eine möglichst naturnahe KiTa gehen können“, sagt Albrecht Reimold, der als Vorstand für Produktion und Logistik den Bau des neuen Gebäudes verantwortet. Ein großzügiger Außenbereich mit einer Fläche von rund 1.250 Quadratmetern umfasst naturnahe Spielelemente. Das Konzept zielt auch darauf ab, das Umweltbewusstsein der Kinder zu stärken. Für den Betrieb der KiTa arbeitet Porsche mit dem Betreuungsdienstleister „Kinderhut“ zusammen. „Kinderhut“ ist bereits eng in die Planung der KiTa eingebunden und übernimmt mit der Eröffnung die Trägerschaft der Einrichtung.