Zehn Prozent weniger Anmietungen in 2024 auf dem Hamburger Büromarkt
Hamburgs Büronutzer mieteten im Jahr 2024 insgesamt 415.000 m² Bürofläche neu an. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet das Ergebnis einen Rückgang von rund 10 %. Im Halbjahresvergleich war das zweite Halbjahr mit einer Vermietungsleistung von ca. 218.000 m² etwas umsatzstärker als das erste Halbjahr mit ca. 197.000 m². „Die bereits im Verlauf des dritten Quartals festzustellende höhere Dynamik am Markt hat dafür gesorgt, dass der prognostizierte Flächenumsatz im Bereich von 400.000 m² erreicht wurde. Ob und inwieweit sich das Anmietungsgeschehen im Jahr 2025 verstärkt, wird maßgeblich von der zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung abhängen“, sagt Leon Müller, Senior Immobilienberater bei der Angermann Real Estate Advisory AG.
Büromieten erhöhten sich erneut
Die Büromieten verzeichneten in der Hansestadt einen erneuten Anstieg. Die Durchschnittsmiete erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal von 20,00 €/m² auf 20,70 €/m². Die Spitzenmiete stieg von 35,80 €/m² auf 36,00 €/m². „Hamburgs Büronutzer bleiben bei der Wahl ihrer Büroflächen sehr wählerisch und gehen nur selten Kompromisse ein. Gleichzeitig ist die Bereitschaft weiterhin hoch, für eine zentrale Innenstadtlage und eine gute Gebäudequalität die aufgerufenen Mietpreise zu bezahlen“, sagt Leon Müller.
Moderne Büroflächen in zentraler Lage sind trotz steigenden Angebots weiter knapp
Der Büroflächenleerstand hat sich im Verlauf des vierten Quartals 2024 von ca. 642.000 m² auf ca. 656.000 m² erhöht, was einer Leerstandsquote von 4,6 % entspricht. Zum Jahresende 2023 standen ca. 530.000 m² freie Bürofläche zur Anmietung bereit. „Obwohl sich das Flächenangebot in den vergangenen Jahren stetig weiter erhöht hat, haben Mieter nicht zwangsläufig eine große Auswahl. Hochwertige und moderne Büroflächen in zentralen Lagen wie der City, HafenCity und dem Hafenrand sind weiterhin knapp und nur mit einer angemessenen Vorlaufzeit zu bekommen“, erklärt Leon Müller.
Öffentliche Hand stabilisiert als Branchenprimus den Gesamtflächenumsatz
Im Branchenvergleich erzielte die öffentliche Hand im Jahr 2024 den größten Flächenumsatz. Insgesamt beläuft sich die Vermietungsleistung auf ca. 119.100 m², was einem Umsatzanteil von 29 % entspricht. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen der Beratungssektor mit ca. 33.800 m² und das Baugewerbe mit ca. 29.400 m².
City führt Standortranking an
Mit einem Flächenumsatz von ca. 109.400 m² belegte die City erneut die Spitzenposition im Standortranking. Nachdem die Vermietungsleistung in den ersten neun Monaten nur ca. 69.100 m² betrug, konnten im vierten Quartal, unter anderem durch die Anmietungen der öffentlichen Hand, ca. 40.300 m² Bürofläche in der City neu vermietet werden. Entgegen dem Trend bewegt sich der Flächenumsatz an diesem Standort damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres 2023 (ca. 110.400 m²). Komplettiert werden die Top 3 der umsatzstärksten Bürostandorte von der HafenCity mit ca. 41.100 m² sowie der City Nord mit ca. 39.000 m².
Die meisten Mietverträge (197) wurden im Jahr 2024 im Flächensegment zwischen 250 und 700 m² abgeschlossen. Die in diesem Bereich erwirtschaftete Vermietungsleistung von ca. 92.700 m² bedeutet jedoch nur einen Umsatzanteil von 22 %. Der größte Anteil am Gesamtflächenumsatz entfällt mit 53 % (ca. 221.400 m²) auf das Segment über 1.500 m², in dem 39 Mietverträge abgeschlossen wurden.